Es ist für vieles Platz in dieser dicken Schwarte. Nicht das Telefonbuch. Das andere Gelbe. Das ohne Nummern. 148000 Wörter und wie man sie richtig schreibt! Das sind mehr, als man braucht. Denn der Wortschatz des Durchschnittsdeutschen umfasst gerade mal ein Zehntel davon. Dudeldumdei, Dudelfunk, Dudelsack – alles drin.
Covid-19 steht jetzt auch im Duden - das Coronavirus stand schon drin
Bloß der Duden selbst steht nicht im Duden, obwohl sich dafür auch noch ein Plätzchen gefunden hätte. Morgen erscheint die 28. Auflage – wie immer ohne Berührungsängste vor Neuem und vor Anglizismen. Deshalb gehören zu den 3000 Wörtern, die es frisch hineingeschafft haben: Covid-19 und Lockdown. Die Maske war schon drin, eingedudet sozusagen. So wie Coronavirus (Med. ein Virus mit Hüllmembran) übrigens auch, Seite 319. Prophetische Gaben? Nein. Vorerkrankung. Corona kam mit dem Sars-Ausbruch 2002 ins gelbe Wörterbuch.
Den Hackenporsche gibt es nicht mehr im Duden
Beruhigend am Duden ist, dass er bis auf die Frage: Drin oder draußen? Kein anderes Ranking kennt als eben das Alphabet. Päderast kommt für immer und ewig vor Paderborn. Deshalb ist dieses 1300 Seiten dicke Buch ja so eine Wundertüte. Herrlich und mühelos schüttelt man aus ihr „abserbeln“ (schweizerisch für dahinsiechen) und abstauben, Lochfraß und Lofoten auf eine Seite, bringt Eckkneipe und Ecklohn zueinander. Auch wenn in der Neuauflage an „Netflixserie“ kein Vorbeikommen mehr war – nicht alle Zuckungen der Aktualität spiegelt der Duden wider. Ignoriert wird ein Schicksalspaar unserer Tage, nämlich Risikogebiet und Reiserückkehrer. In der Ausgabe 2017 war auf Seite 522 der „Hackenporsche“ (scherzhaft für Einkaufsroller) noch vertreten, in die Neuauflage hat es diese Eintagsfliege nicht mehr geschafft. Ist halt kein Hackentrick.
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