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Rebecca Horn bei den Maifestspielen

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Rebecca Horn bei den Maifestspielen

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    Rebecca Horn bei den Maifestspielen
    Rebecca Horn bei den Maifestspielen Foto: DPA

    Wenn Elektra am Ende der Tragödie von der Wirklichkeit entrückt zu tanzen beginnt und nichts um sicher herum mehr wahrnimmt, ist die Bühne in tiefes Schwarz gehüllt. Nur ganz weit hinten leuchtet ein grell-grüner Streifen. Und von oben herab - gleichsam vom Olymp - hängt ein riesiges, goldenes Pendel.

    Das ist die Handschrift Rebecca Horns, der international erfolgreiche Aktionskünstlerin, der Trägerin des Hessischen Kulturpreises 2010, der documenta-Teilnehmerin, die immer wieder mit ihren überdimensionalen Raum- und Klangskulpturen auf sich aufmerksam macht. Zum zweiten Mal überhaupt hat sich die 1944 im hessischen Michelstadt geborene Künstlerin einer Opernregie angenommen und aus der Strauss-Tragödie eine riesige Klang-Installation gemacht.

    Aber dafür ist sie bekannt und wird rund um den Globus geschätzt. Seit den 1970er Jahren hat Horn ein Werk geschaffen, das sich aus Performances, Filmen, skulpturalen Raum-Installationen, Zeichnungen und Fotoübermalungen zusammenfügt. Ihre überdimensionalen Raum- und Klangskulpturen werden in aller Welt ausgestellt.

    Genau aus dieser Tradition heraus entwickelt sie Bühnenbild und Regie für die 1909 in Dresden uraufgeführte Oper: Während des gesamten Abends pendelt von oben herab eine goldene Nadel, links steht eine große goldfarbene Schüssel. Sonst ist die Bühne leer und dunkel. Den Bühnenhintergrund überzieht eine gigantische Projektion. Ein abstraktes Bild aus Rot und Schwarz, das sich permanent verändert.

    Ein assoziativer, fast intuitiver Zugang also, der sich von herkömmlicher Regie-Arbeit gewaltig unterscheidet. Horn entwirft ein in sich stimmiges, emotionales Gesamtkunstwerk. Die Musik ist lediglich ein Teil davon - stellenweise sogar ein vergleichsweise unwesentlicher.

    Ähnlich ist Horn schon bei ihrer ersten Regie-Arbeit vorgegangen, der Oper "Luci mie traditrici" von Salvatore Sciarrino, die sie 2008 bei den Salzburger Festspielen vorstellte. Damals war die fachlich nicht unumstrittene Arbeit beim Publikum eingeschlagen wie eine Granate. Auch in Wiesbaden wurden die Künstlerin und vor allem auch Dirigent Marc Piollet von den Premierengästen begeistert gefeiert.

    www.maifestspiele.de

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