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RTL lässt die "Hindenburg" abstürzen

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RTL lässt die "Hindenburg" abstürzen

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    RTL lässt die «Hindenburg» abstürzen
    RTL lässt die «Hindenburg» abstürzen Foto: DPA

    In Köln-Ossendorf steht das höchste und größte Film-Studio Europas. Hier wird der Großteil des neuen RTL-Films gedreht. Im Studio tummeln sich Schauspieler wie Hannes Jaenicke, Greta Scacchi, Ulrich Noethen, Christiane Paul, Maximilian Simonischek, Lauren Lee Smith und Wotan Wilke Möhring. Heiner Lauterbach hat heute frei. Aber auch er spielt mit. Schließlich ist er Katastrophenfilm-erfahren. Dieses Jahr war er schon im RTL-Zweiteiler "Vulkan" zu sehen. Letztes Jahr ließ er als Kapitänleutnant die "Gustloff" absaufen. Das ZDF-Historienepos sahen 8 Millionen Zuschauer.

    Sascha Schwingel ist der Produzent. Unter seiner Regie entstanden die Quoten-Erfolge "Die Sturmflut" und "Dresden". Teile des Zeppelins sind originalgetreu nachgebaut. Im Rauchersalon sieht man Bauhaus- Stühle und einen Aluminiumflügel. "Alles musste ja schön leicht sein", erklärt Mit-Produzentin Katrin Goetter.

    Die "Hindenburg", benannt nach dem Reichspräsidenten, der Adolf Hitler den Weg zur Macht ebnete, sollte nach dem Willen der Nazis die Überlegenheit deutscher Technik symbolisieren. Doch am 6. Mai 1937 stürzte der Zeppelin in Lakehurst bei New York ab. Es war eine der größten Technik-Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Die Absturzursache wurde nie endgültig geklärt. Bis heute ist die "

    "Das Promenadendeck lässt sich längsseitig um 45 Grad kippen", erklärt Goetter. Durch ein Hydraulik-System können die Absturzszenen durch authentische Kippung gedreht werden. Weiter geht es vorbei an einem Kielflossen-Modell bis zum Kielsteg. "Hier wird es eine irre Verfolgungsjagd geben", sagt Schwingel. Zum Abschluss des Rundgangs werden die Kabinen gezeigt. In den kleinen Badezimmern hängen Handtücher mit Hindenburg-Emblem.

    "Ein Projekt dieser Dimension ist für einen Privatsender etwas ganz Besonderes", sagt Barbara Thielen, zuständig bei RTL für den Bereich "Fiction". Kann man denn mit einer so teuren und aufwändigen Produktion überhaupt Gewinn erzielen? "Nein", antwortet Thielen. Der Film sei ein reines Prestige-Projekt. RTL könne mit keinem fiktionalen Film Gewinn erwirtschaften.

    1,8 Millionen Euro Fördermittel hat die Filmstiftung NRW für die "Hindenburg" zur Verfügung gestellt. Michael Schmid-Ospach ist der Geschäftsführer der Filmstiftung. Er erklärt, dass das Projekt so gut und innovativ sei, dass es die Summe rechtfertige: "So wie die Bavaria mal bei "Das Boot" zeigen konnte, was sie kann, so kann es dieses Studio jetzt auch mit der "Hindenburg" zeigen", sagt er.

    Bis zum 15. Dezember wird noch in Ossendorf gedreht. Rund ein Jahr wird dann an den digitalen Effekten gearbeitet. "Die Animation des Luftschiffs ist eine enorme Herausforderung", erklärt RTL-Sprecher Claus Richter. Schon die digitale Herstellung der Lava-Ausbrüche beim "Vulkan" sei immens gewesen. Im Frühjahr 2011 soll der Zweiteiler unter der Regie von Philipp Kadelbach dann bei RTL gezeigt werden. Es wird der teuerste Film in der Geschichte des Privatsenders sein.

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