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Premiere: Thomas Manns "Zauberberg" als Thesentheater

Premiere

Thomas Manns "Zauberberg" als Thesentheater

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    Hans Castorp (Julius Kuhn, vorne) am Boden: Das Staatstheater Augsburg hat Thomas Manns "Zauberberg" auf die Bühne gebracht.
    Hans Castorp (Julius Kuhn, vorne) am Boden: Das Staatstheater Augsburg hat Thomas Manns "Zauberberg" auf die Bühne gebracht. Foto: Jan-Pieter Fuhr

    Diese Geschichte hat etwas Magisches. Schon in der Entstehung, weil Thomas Mann ursprünglich etwas Kurzes über die Lungenheilanstalt in Davos schreiben wollte - aber das war vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Nach einem Kriegsjahr und Millionen toter Soldaten legte Thomas Mann den Stoff beiseite, schrieb Essays zum Krieg, die diesen rechtfertigten. Später distanzierte er sich davon, kam zur Besinnung - auch indem er "Der Zauberberg" überarbeitete und fortsetzte, nun allerdings über die lange Strecke von fast 1000 Seiten. Ein Anti-Bildungsroman, in dessen Verlauf sich die Hauptfigur Hans Castorp immer mehr im Berghof verliert und seinem bürgerlichen Leben, das draußen auf ihn warten würde, vollkommen abhanden kommt. Ein Roman auch über eine Gesellschaft in Auflösung und über die Zeit und den Zeitsinn, der die sieben Jahre auf knapp tausend Seiten so erzählt, wie wir Menschen sie wahrnehmen würden: Denn der erste Tag nimmt mehr als 130 Seiten in Anspruch und manches Jahr später nimmt dafür nur einen Bruchteil der Erzählzeit in Anspruch. Ein Roman voller skurriler Menschen und ein Roman über das Denken, Ideologien und natürlich die Krankheit.

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