Zuvor hatten rund 20 000 Menschen dem am Freitag auf der spanischen Kanaren-Insel Lanzarote im Alter von 87 Jahren an Leukämie gestorbenen Autor die letzte Ehre erwiesen. Auf dem Lissaboner Friedhof Alto de São João empfingen Hunderte den Leichenzug.
Die Asche Saramagos soll in Lissabon bleiben, sagte der Bürgermeister der Hauptstadt, António Costa. Zuvor war berichtet worden, ein Teil würde in seinem Heimatort Azinhaga, die übrige Asche im Garten seines Hauses in Tías in Lanzarote beigesetzt werden. Dort war Saramago, der seit 1993 in Lanzarote lebte und 1998 den Nobelpreis erhielt, am Freitag an Leukämie gestorben. Sein Leichnam war mit einer Militärmaschine nach
Saramago war aus Protest gegen die damalige konservative Regierung seines Heimatlandes nach Lanzarote ausgewandert. Er nahm gern zu politischen Themen Stellung und eckte dabei nicht selten an. Der überzeugte Kommunist wurde 1922 in Azinhaga bei Lissabon geboren. Erst mit etwa 40 Jahren fand er zur Schriftstellerei. 1966 erschien unter dem Titel "Os poemas possíveis" (Die möglichen Gedichte) sein erstes Buch. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit Romanen wie "Hoffnung im Alentejo" (1980), "Das Memorial" (1982) oder "Das Todesjahr des Ricardo Reis" (1984).