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Porträt: Wie die Gebrüder Roch aus Türkheim zu Stars der Klassik-Szene wurden

Porträt

Wie die Gebrüder Roch aus Türkheim zu Stars der Klassik-Szene wurden

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    Winfried (links) und Werner Roch begeistern beim Festival der Nationen auch junge Menschen für klassische Musik.
    Winfried (links) und Werner Roch begeistern beim Festival der Nationen auch junge Menschen für klassische Musik. Foto: Maria Schmid

    Wer behauptet, mit klassischer Musik locke man keinen Teenager hinter dem Smartphone hervor, kennt die Brüder Roch nicht. Winfried und Werner Roch aus Türkheim im Unterallgäu sind die Macher des Festivals der Nationen, das am Freitag zum 25. Mal in Bad Wörishofen beginnt. Dort geben sich die Weltstars der Klassik buchstäblich die Klinke in die Hand – und auch die Jüngsten kommen in Scharen, um das zu sehen.

    Alleine in der jüngeren Vergangenheit haben neben dem etablierten Publikum 10.000 Kinder und Jugendliche die Angebote des Festivals genutzt, vom Workshop bis zum Familien-Musikfest und dem Festivalorchester aus talentierten Jugendlichen unserer Region.

    Für Festival-Manager Werner Roch, 58, sind das „mit die schönsten Momente“. Die Rochs haben eine Erfolgsgeschichte geschrieben – die es beinahe nicht gegeben hätte. Erschrocken vor der Größe der Aufgabe, wollte Winfried Roch, 55, der Festival-Intendant, einst nämlich ein entscheidendes Angebot ablehnen: Manager des Startrompeters Maurice André zu werden. Glücklicherweise überlegte es sich Roch dann doch noch anders und der Stein kam ins Rollen.

    Die Gebrüder Roch betreuen Weltstars und haben sogar ein Büro in Peking

    Auch in Bad Wörishofen legten die Rochs den Grundstein. „Ein zartes Pflänzchen, das gepflegt werden musste“, erinnert sich Winfried Roch an die Anfänge. Damals war der Dirigent Justus Frantz am Werk. 2010 trennten sich die Wege, Winfried und Werner Roch richteten das Festival neu aus. „Stars, junge Weltelite, Förderprojekte für Kinder und Jugendliche“, so umschreiben sie es selbst. Die beiden haben ihr einst kleines Konzertbüro zu einem weltweit agierenden Unternehmen ausgebaut, das zwischenzeitlich ein eigenes Büro in Peking betreibt und Weltstars wie Diana Damrau betreut.

    Die gebürtige Günzburgerin ist heuer schon zum dritten Mal beim Festival mit dabei. David Garrett musizierte bereits einige Male mit Kindern, Nigel Kennedy sorgte für unvergessliche Momente –auch abseits der Bühne.

    Dass sich Kennedy bei einem Spaziergang im Wörishofer Wald verirrte und nicht mehr aufzufinden war, zählt Werner Roch zu den kuriosesten Momenten der Festival-Geschichte. Auch diese Herausforderung haben die Brüder gemeistert, Kennedy konnte auftreten.

    Die Rochs leben Klassik, sind an über 200 Tagen im Jahr in der Welt unterwegs – und doch bodenständig. Beide Brüder sind Familienväter, Türkheim ist die Heimat, und dort hat auch ihr Unternehmen weiterhin seinen Sitz. In der knappen Freizeit greifen sie selbst zum Instrument, als Trompeter im Ensemble Classique. „Kinder und Jugendliche sollten klassische Musik hören, weil sie eine Entdeckung wert ist“, sagt Werner Roch. Dass dies so ist, beweisen die Brüder Roch ab heute wieder in Bad Wörishofen.

    Lesen Sie auch: Kultusminister eröffnet Festival der Nationen

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