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Porträt: Ridley Scott - der größte Regisseur ohne Oscar

Porträt

Ridley Scott - der größte Regisseur ohne Oscar

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    Der britische Regisseur Ridley Scott hat Filmgeschiche geschrieben. Einen Oscar hat er nicht.
    Der britische Regisseur Ridley Scott hat Filmgeschiche geschrieben. Einen Oscar hat er nicht. Foto: Ian West, PA Wire, dpa

    Wenn Sie sich auch nur ein bisschen für Film und Kino interessieren, gibt es sicher mindestens einen Film von diesem Mann, den Sie toll finden. Science-Fiction-Freunde denken an Bahnbrechendes wie „Alien“ oder „Blade Runner“ – angesichts deren man schnell vergisst, dass er auch für das Road-Movie „Thelma & Louise“ mit Geena Davis und Susan Sarandon verantwortlich zeichnete: Ridley Scott. Und auch für den Oscar-prämierten „Gladiator“ mit Russell Crowe und die Kolumbusbilderreise „1492“ mit Gérard Depardieu…

    Aber halt! Man könnte zwar noch gut so weitermachen, auch vom Horror von „Hannibal“ erzählen, von „Black Hawk Down“, in dem der britische Soldatensohn in so eindrucksvollen quasi-dokumentarischen Bildern einen Kriegseinsatz in Somalia in Szene setzte, dass er damit richtungsweisend wurde für Oscar-Siege wie den Kathryn Bigelows mit „The Hurt Locker“ … Aber eben! Unweigerlich fiele wieder dieses heimtückische Wort: Oscar.

    Ridley Scott und der Oscar: Oft nominiert, nie gewonnen

    Denn Ridley Scott war auch da wieder als Regisseur für den wichtigsten Filmpreis nominiert. Aber er bleibt bis heute der Größte des Fachs ohne eigene Goldstatue. Ob er darum immer so verkniffen wirkt, wenn er zu neuen Werken inmitten posierender Schauspieler und am Arm seiner stets mondänen Gattin Giannina Facio zur Statue erstarrt? Aktuell etwa ist Ridley Scott dort neben Lady Gaga und Adam Driver zu sehen, weil er mit ihnen das Drama „House of Gucci“ gedreht hat. Nachdem er erst vor wenigen Wochen dort mit Matt Damon und ebenfalls Adam Driver gestanden hat zum interessant kippenden Ritterfilm „The Last Duel“. Und das mit den 84 Jahren, die er seit Dienstag nun alt ist! Unermüdlich, beeindruckend …

    Im Privatleben musste Ridley Scott viel verkraften

    Aber machen nicht einen gerade Niederlagen interessanter? So könnte man nun über Ridley Scotts erste beiden Ehen erzählen, die scheiterten. Was aber ist aus den beiden Söhnen und der Tochter, die er daraus hat, geworden? Zwei Regisseure und eine Schauspielerin. Ridleys größter Tiefschlag war wohl der Selbstmord seines jüngeren Bruders Tony Scott vor bald zehn Jahren, der auch Regisseur war mit Filmen wie „Top Gun“ und „Last Boy Scout“, „True Romance“ und „Spy Game“. Und weil sein älterer Bruder Frank bereits 1980 gestorben war, ist der eigentlich mittlere Ridley, der ursprünglich mit Werbung begonnen hat und bei der Liebe zu plakativen Bildern geblieben ist, der Letzte der Scotts.

    Seine Rückschläge im Film sind dagegen Petitessen, klar, aber interessant. „Alles Geld der Welt“ war fertig und abgedreht, bis die Missbrauchsvorwürfe um den darin tragend besetzten Kevin Spacey laut wurden – da musste Scott verdrossen nachdrehen und rumbasteln. Und lange schon will er Huxleys Klassiker „Schöne neue Welt“ verfilmen, hat auch schon Leonardo DiCaprio dafür gewonnen – aber bis heute ist nichts daraus geworden. Ob es bis dahin mit dem Oscar dauert oder ihn nun Gucci und Gaga erlösen?

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