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Porträt: "Plastic Hearts": Miley Cyrus' Verwandlung zum neuen Album

Porträt

"Plastic Hearts": Miley Cyrus' Verwandlung zum neuen Album

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    Sieht aus wie Madonna in den 80ern - ist aber Miley Cyrus 2020 mit dem Look zum neuen Album.
    Sieht aus wie Madonna in den 80ern - ist aber Miley Cyrus 2020 mit dem Look zum neuen Album. Foto: Sony

    Top, die Wette gilt! Trotz eineinhalb Jahren des Ankündigens und Zurückziehens, Absagens und Anpreisens, Rumgeheimnissens und Offenbarens , trotz des ganzen multimedialen Brimboriums: Miley Cyrus wird, wenn am Freitag endlich ihr neues Album erscheint, wieder nicht erreichen, was inzwischen jedem zweiten deutschrappenden Milchbart gelingt und Schlagerheinzis sowieso in Serie: eine Nummer eins in den Single- oder Album-Hitparaden hierzulande. Ist sie also wirklich ein Weltstar?

    Denn nein, nicht mal mit „Wrecking Ball“ hat sie es an die deutsche Spitze geschafft, obwohl das einst christlich auf voreheliche Keuschheit hin erzogene Mädchen da längst alles aufgeboten hat, und sich im Video splitterfasernackt und wild züngelnd auf einer Abrisskugel rekelte – was sie immerhin erstmals auf Platz eins im Pop-Mutterland führte, ihrer Heimat, den USA. Erstmals als Miley Cyrus jedenfalls. Aber dort war sie ja schon als Kind ein Star an der Spitze, als so natürlich niedliche wie zum Showauftritt talentierte Hannah Montana in der gleichnamigen Disney-Serie. Bald 15 Jahre ist deren Beginn jetzt her – und Miley ist jetzt gerade 28 geworden. Tatsächlich sind es eher all die Wandlungen in dieser Zeit, die die Kids weltweit in Musik, Videos und auf allen „Social Media“-Kanälen verfolgen, die sie also zum Weltstar machen. Das Leben ist die Show.

    Eigentlich trug Miley Cyrus ja Hoffnung und Schicksal im Namen

    Und angeblich war ihren Eltern eh von Geburt an klar, dass aus dieser Tochter Großes würde. Die Mutter Schauspielerin, der Vater Musiker – sie hatten das Mädchen in diesem Glauben auf Destiny Hope Cyrus taufen lassen, Schicksal trifft Hoffnung. Aber schon daraus hat dieses sich bei Eintritt des Erfolges gelöst, begonnen, sich selbst neu zu schaffen. Sei es zunächst nur, dass sie ihren privaten Namen änderte, dann aber auch, dass sie die Identifikation mit ihrer mädchenhaften Hannah-Rolle sprengte – fast klischeehaft pubertär, Sex und Drogen. Schon das immer betont öffentlich ausgetragen und mit Sendungsbewusstsein.

    Was sie dann auf anderes erweiterte: Veganismus, Feminismus, Hilfe für Menschen in Not … So schien es, dass sie sich langsam selbst aus all dem herausschälte, erwachsen wurde? „She Is Miley Cyrus“ sollte das neue Album auch heißen, zeigen, wer sie ist, also ursprünglich sogar als Teil einer Trilogie gedacht. Erste Songs („Mother’s Daughter“, „Slide Away“) jedenfalls zeigten sie ikonisch, gereift.

    Mit "Plastic Hearts" in die 80er statt: "She Is Miley Cyrus" 2020

    Aber dann: Tamtam ohne Ende – und die natürlich öffentlich dramatische Trennung von ihrem Promi-Ehemann, dem Schauspieler Liam Hemsworth. Ergebnis? Die Platte heißt nun „Plastic Hearts“ – Plastik, Herzen, die reine Popwelt. Und Miley züngelt weiter wild, wirkt nicht gereift, sondern wie ein Rückfall in die 80er. Sie ist halt einfach nur wieder eine andere geworden, die Show namens Leben muss weitergehen. Aber gut, wer wäre mit 28 und einem solchen Leben schon fertig gereift? Und überhaupt: Auch Taylor Swift war noch nie Nummer eins in Deutschland!

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