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Porträt: Musik-Legende und Nobelpreisträger: Das ist Bob Dylan

Porträt

Musik-Legende und Nobelpreisträger: Das ist Bob Dylan

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    Bob Dylon kommt nach Augsburg. Der inzwischen 77-Jährige gilt als wohl wichtigster Einzelinterpret der Rock-Ära.
    Bob Dylon kommt nach Augsburg. Der inzwischen 77-Jährige gilt als wohl wichtigster Einzelinterpret der Rock-Ära. Foto: Fang Zhe (dpa)

    Bob Dylan gilt als wohl wichtigster Einzelinterpret der Rock-Ära, als Leitfigur einer musikalischen Gegenkultur und Songschreiber des Jahrhunderts. Er erfand sich immer wieder neu, ließ sich nicht vereinnahmen.

    Viele seiner Songs sind nicht nur Klassiker, sondern in die amerikanische Literatur eingegangen: etwa „The Times They are A-Changin’“, „Blowin’ in the Wind“ oder „Like a Rolling Stone“. Deswegen war es konsequent, dass er nicht nur zahlreiche Grammy-Auszeichnungen bekam, sondern 2016 auch den Literatur-Nobelpreis. Als erster Songwriter überhaupt.

    Rund 20 Jahre lang war Bob Dylan zuvor mit schöner Regelmäßigkeit für den Nobelpreis vorgeschlagen worden, doch stets ging er am Ende leer aus. Zu gewagt erschien es der Jury, einem Musiker - und sei es auch der berühmteste Songschreiber überhaupt - die höchste Literaturauszeichnung der Welt zuzuerkennen. Wenige Monate nach Dylans 75. Geburtstag hat sie sich getraut, damit hatte er wirklich alles erreicht.

    Seinen Ruf als Revolutionär der Folk- und Rockmusik, aber auch als Literat unter den Songschreibern erwarb sich Dylan schon Anfang der 60er Jahre, als er die Zeichen einer unruhigen Zeit richtig deutete. Seinen Start als Singer-Songwriter beschrieb er später in der literarisch anspruchsvollen Autobiografie "Chronicles" (2004) so: "Amerika wandelte sich. Ich ahnte eine schicksalhafte Wendung voraus und schwamm einfach mit dem Strom der Veränderung."

    Porträt: Bob Dylan wurde schon Anfang der 60er Jahre bekannt

    Der als Robert ("Bobby") Allen Zimmerman geborene junge Mann aus Duluth/Minnesota benannte sich vermutlich nach einem literarischen Idol um, dem walisischen Dichter Dylan Thomas. Der Erfolg stellte sich mit dem Song "Blowin' In The Wind" (1963) ein. Wütende Lieder wie "Masters Of War" oder "A Hard Rain’s A-Gonna Fall" qualifizierten Dylan für die weltweite Jugend- und Protestbewegung.

    Danach mutierte er zum Rockmusiker mit elektrischer Gitarre, komponierte und textete Mitte, Ende der 60er Jahre Album- und Songklassiker in Serie. Seine mit Metaphern, Symbolen und Anspielungen durchsetzten Lyrics sind bis heute von beispielloser Qualität.

    Nach wechselvollen, künstlerisch oft unbefriedigenden 70er und 80er Jahren kam Dylans Rehabilitierung 1997 mit dem ersten großen Alterswerk "Time Out Of Mind" - einer Platte voller düsterer, anspruchsvoller Texte, die zu seinen besten zählen. Seitdem hat er einen Lauf, setzt alle paar Jahre Ausrufezeichen wie "Modern Times" (2006) oder das erneut von literarischen, geschichtlichen und biblischen Anspielungen wimmelnde "Tempest" (2012). Rund 100 Millionen Tonträger soll Dylan inzwischen verkauft haben. (dpa/AZ)

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