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Pierre de Meuron zeigt seine Elbphilharmonie

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Pierre de Meuron zeigt seine Elbphilharmonie

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    Pierre de Meuron zeigt seine Elbphilharmonie
    Pierre de Meuron zeigt seine Elbphilharmonie Foto: DPA

    Einen Tag vor dem offiziellen Richtfest hat der Schweizer Stararchitekt Pierre de Meuron vom Büro Herzog & de Meuron am Donnerstag Journalisten über die Baustelle des Konzerthauses auf einem alten Kakaospeicher im Hafen geführt. Mit Ansage: Kritische Fragen zu den immens gestiegenen Kosten und der erneuten Verschiebung des Eröffnungstermins auf 2013 waren nicht erwünscht. "Es ist ein anspruchsvolles Projekt, und wir sind auf dem guten Weg es umzusetzen", lautete sein Kommentar.

    Bei strahlendem Sonnenschein empfing Pierre de Meuron die Journalisten am Eingang der Baustelle im schwarzen Anzug und offenem weißen Hemd - dazu trug er braune Wanderstiefel. "Dieser Ort ist einmalig in Hamburg. Im Norden die Stadt, wie wir sie kennen, im Süden der Hafen - und wie ein Pfahl dazwischen die Elbphilharmonie", schwärmte der Schweizer. Die

    "Das ist einer meiner Lieblingsorte", meinte der Architekt. "Hier stehen wir auf dem Dach des alten Kakaospeichers, den wir erhalten haben, und im Gegensatz dazu die leichte, gläserne Elbphilharmonie." Die Plaza sei ein Ort wie mitten in der Stadt - mit Hotel-Lobby, Restaurant und Ticket-Shop - aber 37 Meter über dem Wasserspiegel. "Ein derartiger Ort ist mir nicht bekannt auf der Welt." Bauarbeiter stapeln Paletten zu provisorischen Tischen - hier werden beim Richtfest die offiziellen Reden vor 1200 geladenen Gästen gehalten. Obwohl von Harmonie beim Bau des 500 Millionen Euro teuren Konzerthauses schon lange nicht mehr die Rede sein kann. Architekten, die Stadt und der Baukonzern Hochtief streiten erbittert über die Kosten, ein Untersuchungsausschuss hat seine Arbeit aufgenommen.

    Doch darüber möchte Pierre de Meuron nicht sprechen. Lieber erklärt er die großen technischen Herausforderungen des Gebäudes, die jedoch ein Grund für die exorbitanten Kostensteigerungen sind. "Die akustischen Anforderungen sind sehr hoch. Wenn das Signal eines Schiffes im Hafen ertönt, darf man das nicht im Konzertsaal hören." In der Mitte der riesigen Betonschale, quasi auf dem Boden des zukünftigen 2150 Zuschauer fassenden Rund-um-Saales erklärt er die komplizierte Konstruktion: Die äußere Schale ist fest verbunden mit dem Gebäude. Dort hinein kommt wie auf Federn eine innere Schale - damit Geräusche von außen nicht in den Saal gelangen und umgekehrt. Denn in dem Gebäude werden Menschen auch wohnen.

    In einem der zahlreichen Foyers rund um den Großen Saal kommt der 60-Jährige wieder ins Schwärmen. "Hier erleben wir die Einzigartigkeit des Gebäudes: vertikal die Sicht nach unten auf die Plaza und horizontal die Sicht auf die Stadt." Die Besucher, die zu den verschiedenen Rängen wollen, hätten "ständig neue Raumerlebnisse". Einen atemberaubenden Blick über die Stadt mit dem Wahrzeichen Michel, der Alster und dem Rathaus erleben Besucher auch auf dem so genannten Sky-Foyer - eine Art Dachterrasse, von der man bis zu der 110 Meter hohen Spitze des wellenförmigen Daches blicken kann - dort wird nun der Richtkranz gehisst. Wann genau das erste Konzert in der Elbphilharmonie erklingen wird, ist dagegen ungewiss.

    www.elbphilharmonie.de

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