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Papst Benedikt XVI. auf CD

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Papst Benedikt XVI. auf CD

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    Papst Benedikt XVI. auf CD
    Papst Benedikt XVI. auf CD Foto: DPA

    "Alma Mater", so der Titel des Albums, verknüpft Chorwerke, Mariengebete und neue klassische Musik miteinander. Der Pontifex spricht darauf sieben Gebete und Reflexionen, die in den Jahren seines Pontifikats aufgenommen worden sind und nun in einer aufwendigen Produktion in die Musik eingebettet wurden. Außerdem singt Benedikt in voller Länge das gregorianische "Regina Coeli" ("Königin des Himmels") zu Ehren der Jungfrau Maria.

    Gregorianischer Gesang ist en vogue, sakrale Musik ein Renner, das haben die singenden Zisterziensermönche vom niederösterreichischen Stift Heiligenkreuz bewiesen. Warum also nicht den Bestsellerautor Joseph Ratzinger ins Rennen schicken, um vor allem junge Menschen zu erreichen? Dieser ist doch immerhin davon überzeugt, "dass Musik die einzige Sprache auf der Welt ist, die alle vereint." CD-Chorleiter Pablo Colino bescheinigt Benedikt, besser zu singen und mehr über Musik zu wissen als die Päpste vor ihm. Was aber sagt der Mann im Vatikan, der gerne Klavier spielt und Mozart schätzt, zu "seinem" Album? Noch gebe es kein "Feedback", so hieß es bei der Vorstellung von "Alma Mater" am Dienstagabend in Rom aus dem Umfeld des Papstes.

    Die für die orchestralen Werke ausgewählten drei Komponisten stehen jedenfalls für den "universellen" Anspruch des Albums, das, wenn es nach Vatikan-Sprecher Federico Lombardi geht, "Spiritualität, also keinen Sensationalismus" verbreiten soll. Sie waren alle zu der Marketingoffensive an den Tiber gereist: Der in Italien lebende Nour Eddine hat marokkanische Wurzeln und ist Muslim, der gebürtige Römer Stefano Mainetti ist katholisch, der Brite Simon Boswell ungetauft und das, was man einen bekennenden Agnostiker nennt. Bewandert vor allem in Filmmusik waren sie rasch bei der Sache: "Ich fand schnell heraus, dass die Gregorianischen Gesänge auch mit der muslimischen Welt tief verbunden sind", entdeckte der Weltmusiker

    Nachdrücklich musste Jesuitenpater Lombardi indessen klar machen, dass es dem Vatikan nicht darum geht, "Business mit der Stimme des Papstes zu machen". Das sei auch nicht "die Platte des Papstes", die Werke seien aber von Benedikt inspiriert. Es war Roms Bürgermeister Gianni Alemanno, der es auf den Punkt brachte: "So kann man mit den modernsten Technologien evangelisieren und ersten Kontakt mit neuen Generationen herstellen." Daran ist dem Vatikan gelegen, der auch mit einem stärkeren Internetauftritt die Jüngeren anzusprechen versucht.

    Auf "Alma Mater" ist Benedikt in fünf Sprachen zu hören. Er wird begleitet vom Royal Philharmonic Orchestra, das in den legendären Abbey Road Studios in London aufgenommen wurde, und von Pablo Colinos römischem Chor der Philharmonischen Akademie. Chormusik und die als Tonträger vorliegenden Beiträge des 82-jährigen Papstes wurden dann mit den acht orchestralen Werken verbunden. Zur Präsentation dieses Albums, das Ende November, also rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft erscheint, gab es für die Medienleute eine Kostprobe in der Konvent- Basilika Santa Maria in Aracoeli. Der Reinerlös von "Alma Mater" soll gespendet werden, die Plattenfirma hofft auf weltweiten Erfolg. Und den Kurzfilm "The Making of Alma Mater" gibt es dazu natürlich auch.

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