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Millionen sahen das Turiner Grabtuch

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Millionen sahen das Turiner Grabtuch

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    Millionen sahen das Turiner Grabtuch
    Millionen sahen das Turiner Grabtuch Foto: DPA

    Unter den letzten Besuchern, die einen Blick auf die wertvolle Reliquie werfen konnten, war am Pfingstsonntag Cherie Blair, die Gattin des früheren britischen Premierministers Tony Blair. "Es ist ein Bild, das Leiden und Erlösung beschwört", zeigte sie sich beeindruckt. Die ehemalige First Lady Großbritanniens ist in diesen Tagen in Italien, um für ihre Stiftung zur Verteidigung der Rechte der Frauen zu werben.

    Das Leinentuch war vom 10. April an ausgestellt worden. Papst Benedikt XVI. hatte es sich vor drei Wochen in der norditalienischen Stadt angesehen und eine Messe zelebriert.

    Das seit dem Jahr 1578 in der Kathedrale aufbewahrte Grabtuch gilt als kostbarste Reliquie des Christentums. Um die Echtheit, Datierung und Herkunft ranken sich bis heute Spekulationen. Der Vatikan hat es bisher vermieden, eine eindeutige Stellungnahme zu dem Tuch abzugeben, erlaubt Gläubigen aber, es als ein Symbol für die Leiden Christi zu verehren. Das Tuch ist in den vergangenen mehr als vier Jahrhunderten erst zehn Mal öffentlich gezeigt worden.    

    Das 4,3 Meter lange und einen Meter breite Tuch war im Jahr 2002 aufwendig restauriert worden und liegt in einem klimatisierten und schusssicheren Schrein. Als erwiesen gilt, dass es sich bei dem erkennbaren Abdruck eines Mannes mit Folterspuren nicht um eine Malerei handelt. Umstritten ist, ob die Leinenbinden wirklich den Leichnam Jesu eingehüllt haben könnten. Stammt es aus jener Zeit, wäre das gelbliche Leinentuch das größte erhaltene Stück Stoff aus der Antike.

    Der Vatikan will die Reliquie erneut von Wissenschaftlern untersuchen lassen. Bisher hatten Prüfungen nahegelegt, dass das Leinen im 13. oder 14. Jahrhundert hergestellt wurde. Allerdings gibt es auch Experten mit abweichender Meinung.

    www.vatican.va

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