Die Metropolitan Opera New York hat ihren langjährigen Musikdirektor James Levine wegen massiver Missbrauchsvorwürfe vorerst suspendiert. Dies teilte das Haus am späten Sonntag (Ortszeit) nach einer Veröffentlichung der
Demnach gaben zwei mutmaßliche Opfer an, Ende der 60er Jahre als Minderjährige missbraucht worden zu sein. Die Zeitung interviewte zudem einen dritten Betroffenen und dessen Familienangehörige. Levine soll 1985 als 40-Jähriger am Rande eines Musikfestivals Kontakt zu dem damals 16-jährigen Ashok Pai aufgenommen und ihn jahrelang sexuell missbraucht haben.
Schon 1979 war die Met mit Missbrauchsvorwürfen gegenüber Levine konfrontiert gewesen; die Führung damals schenkte den Beschuldigungen allerdings keinen Glauben. Jetzt aber heißt es: Der 74-jährige Levine werde die für diese Saison geplanten Auftritte nicht mehr erfüllen. Levines vorerst letztes Dirigat an der Met fand am Samstag statt: das Requiem von Verdi. (dpa/rh)