Als vor bald auch schon wieder vier Jahren die ZDF-Nachrichtensprecherin Petra Gerster die düstere Nachricht vom Tod des David Bowie vermeldete, sagte sie einleitend einen so einfachen wie schlimmen Satz: „Er war ein wahres Multitalent: Maler, Schauspieler, Sänger.“
Auch Ron Wood und Paul McCartney versuchen sich mit Pinseln
In dieser Reihung gleichgestellt, als gäbe es keine Unterschiede: Dass Bowie für die Popmusik Bahnbrechendes leistete – und dass er „zur Entspannung etliche Bilder angefertigt hat und zwar auf dem Niveau eines begabten Volkshochschulkursteilnehmers“. So wiederum drückte es der durchaus Bowie-begeisterte Stilkritiker Max Goldt aus, kurz: „Bowie war kein Maler.“ Er war bloß einer der vielen Popstars, die sich auch in der stillen Versenkung mit Pinsel und Leinwand versuchen. Wie es Peter Kraus tut, aber auch Ron Wood von den Rolling Stones, Paul McCartney und Bob Dylan – hier eine Reihung in aufsteigender Ambition. Aber wo platziert man da nun Ed Sheeran?
Es gibt einen Unterschied zwischen Laune und Hobby
Ja, auch der mit 28 noch fast jugendliche Popstar hat sich jetzt mit Mal-Versuchen auf Instagram offenbart: „Das habe ich nie zuvor gemacht. Ich hatte so viel Spaß dabei … Es ist also schön, einen neuen Weg zu finden, um kreativ zu sein.“ Zu sehen ist er vor irgendwie gespritztem Bunt auf Leinwand. Aber passt das nun in die Reihung mit Bowie bis Dylan? Man mag sich eher erinnern, dass auch Britney Spears mal Blumen gepinselt und sogar für 10.000 Dollar verkauft hat und an Justin Biebers Kreuz überm Kalvarienberg zu Golgatha… Es gibt auch einen Unterschied zwischen einer Laune und einem echten Hobby.