Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten

Konzert: Kiss in München: Pyrotechnik, Konfetti-Kanonen, Feuer und Blut

Konzert

Kiss in München: Pyrotechnik, Konfetti-Kanonen, Feuer und Blut

    • |
    Die Musiker Gene Simmons (von links) Thommy Thayer und Paul Stanley von der Band Kiss touren durch Deutschland - angeblich zum letzten Mal.
    Die Musiker Gene Simmons (von links) Thommy Thayer und Paul Stanley von der Band Kiss touren durch Deutschland - angeblich zum letzten Mal. Foto: Sebastian Willnow, dpa

    War's das? Paul Stanley hat jedenfalls genug. "Bei allem Spaß, den wir hatten. Rock`n Roll ruinierte meine Gesundheit, fragen Sie nur meinen Ortophäden. Soll ich aufzählen? Operationen an Schulter und Knie, eine schwere Stimmband-OP, neue Hüften die ich dem Tanzen auf hohen Hacken zu verdanken habe", sagte der Sänger und Gitarrist der amerikanischen Hardrock-Band Kiss in einem Interview dem Spiegel.

    20.000 Leute wollten Kiss in München live sehen

    In München hatten sie definitiv noch einmal Spaß bei ihrer "End of the Road Tour", die die Ära der Gruppe im Jahr 2019 nach 46 Jahren beenden soll. Bereits am Nachmittag zogen etliche Fans mit Kiss-Masken und in Fantasykostümen durch die Landeshauptstadt und stimmten sich auf den Abschied ein. Das Gelände am Königsplatz war am Abend mit weit über 20.000 Besuchern proppenvoll, als die beiden Chefs Paul Stanley, Gene Simmons und ihre Mitstreiter Tommy Thayer und Eric Singer die Bühne stürmten.

    Vielleicht waren Kiss musikalisch nicht immer die Größten, doch in Sachen Spektakel wird es weltweit wenige Bands geben, die ihnen das Wasser reichen können. Das Make-up sitzt, als der schwarze Vorhang fällt. Pyrotechnik soweit das Auge reicht. Da kommen aus Gitarren Feuersalven, da dröhnen Kanonenschläge, da fliegt Paul Stanley über die Fans hinweg zur Bühne der Soundtechniker und Gene Simmons lässt wie immer in 46 Jahren die Zunge spielen und spuckt Feuer und Blut. Das Beste kommt vielleicht sogar gleich zum Anfang: "Detroit Rock City" aus dem legendären "Destroyer"-Album, das Kiss 1976 zusammen mit Bob Ezrin, der auch mit Alice Cooper gearbeitet hat, produzierte. Bereits ein frühes Zeichen für die Fans: Und dann die Hände zum Himmel.

    Verabschieden sich Kiss wirklich für immer?

    Vielleicht wäre Stanley besser beraten gewesen, nicht so viel zwischen den Songs zu sprechen. Zumal seine Stimme klingt, als wenn man einer Katze auf den Schwanz getreten wäre. Stimmband-OP halt. Auch beim zweiten Titel "Shout it out loud" greifen die vier Herrschaften auf ihr "Destroyer"-Album zurück. The Starchild, the Demon, the Spaceman und the Catman, wie sich die vier mit ihren Fantasynamen bezeichnen, hetzen von einem Kracher zum nächsten. "Deuce", "Say Yeah", "War Machine" oder "Lick it Up" - die Pyros sind noch lange nicht verschossen.

    Bei  "I was made for lovin you" sind endgültig über 20.000 Headbanger im Einsatz. Ruhiger wird es erst als Eric Singer die Ballade "Beth" (Destroyer) auf seinem Piano klimpert. Schließlich stilgerecht mit Crazy crazy Nights" und Rock and Roll at nite und mit einer nicht enden wollenden Konfetti-Kanone verabschieden sich die Rock-Haudegen von der Bühne. Tatsächlich für immer? Rock-Bands muss man das nicht immer glauben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden