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Kinostart: Wer’s glaubt wird selig: Dem Wirt hilft nur ein Wunder

Kinostart: Wer’s glaubt wird selig

Dem Wirt hilft nur ein Wunder

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    Der Gastwirt Georg (Christian Ulmen) muss sich von Papst Innozenz XIV. (Nikolaus Paryla) so einiges anhören.
    Der Gastwirt Georg (Christian Ulmen) muss sich von Papst Innozenz XIV. (Nikolaus Paryla) so einiges anhören. Foto: Constantin Film

    Wunder fallen nicht vom Himmel. Aber vielleicht sind sie in Gestalt der toten Schwiegermutter schon da. Tiefgläubig war diese Daisy. Und Taten, die ihre Heiligkeit beweisen, lassen sich sicher auch finden. „Wer’s glaubt wird selig“ heißt der schwarz-skurrile Komödienspaß von Marcus H. Rosenmüller, in dem die Männer aus Hollerbach nach Daisys Tod deren Heiligsprechung vorantreiben, allen voran Schwiegersohn Georg (Christian Ulmen).

    Auch der Papst taucht in dem verschlafenen Skiort auf

    Eine Heilige lockt viele Pilger an und die lassen sehr viel Geld in Hollerbach – soweit die Theorie. Doch sie haben die Rechnung ohne den Vatikan gemacht. Nicht nur ein Wunderprüfer, sondern auch der Papst höchstpersönlich tauchen in dem verschlafenen Skiort auf und sorgen mächtig für Wirbel.

    Der Klimawandel hat Hollerbach im Griff. Schnee fällt schon lange keiner mehr und die Touristen bleiben aus. Georg leidet besonders. Ihn hat die Liebe aus dem Norden in die bayerischen Berge verschlagen, wo er eine Gastwirtschaft betreibt. In seiner Ehe mit Emilie (Marie Leuenberger) kriselt es. Zärtlichkeiten im Ehebett – Fehlanzeige. Vor allem, wenn nebenan die Schwiegermutter vor ihren Heiligenbildern kniet und lautstark um Vergebung für derlei Sünden betet. Eines Nachts findet er sie tot – erschlagen von ihrem massiven Kruzifix.

    Georg ist geschockt und hat eine Idee, die er mit seinen Freunden weiter spinnt: Daisy als wundertätige Heilige, die Hollerbach zum Wallfahrtsort macht. Womit sie nicht gerechnet haben: Monsignore Paolo soll die Wunder im Auftrag des Vatikans überprüfen. Dass Paolo seinen Zwillingsbruder Vincenzo schickt, ahnt keiner. Bald geht es rund in Hollerbach. Während sich die Männer mit irrsinnigen Ideen für die glaubhafte Inszenierung eines Wunders überschlagen, verzweifelt Vincenzo an seiner Priesterrolle, weil er keinen Schimmer von Liturgie hat. Als der Papst auftaucht, ist das Chaos perfekt. Wer's glaubt, wird selig (Trailer)

    Rosenmüller hat eine unterhaltsame Komödie geschaffen, die einen ironischen Blick auf den Katholizismus wirft, ohne die Kirche zu verspotten. Vor allem Georg alias Ulmen pflegt einen naiven Glauben. „Du willst Gott verarschen!“, wirft ihm seine Schwägerin Evi vor. Und Georg: „Gott verarschen, der weiß doch noch viel früher, was ich vorhabe, noch bevor ich es weiß.“

    Kein Tiefgang aber vergnüglich

    Tiefgang hat die Geschichte nicht, doch sie ist vergnüglich. Der Film ist gespickt mit absurd-verrückten Einfällen. Sehenswert das Ensemble: Christian Ulmen als linkischer Gastwirt, der Allgäuer Kabarettist Maximilian Schafroth als besserwisserischer Dorflehrer, Simon Schwarz als großspuriger Polizist und Jürgen Tonkel als gewiefter Bestattungsunternehmer. Spaß bereitet auch Hannelore Elsner als wachsbleiche Daisy, während Nikolaus Paryla als sanfter Papst ein Geheimnis hütet. Dabei durchschaut der Heilige Vater rasch, was hinter dem Wunderzauber steckt, getreu dem Schwur der Hollerbacher Männer: „Für unser Dorf und für die Liebe – fürs Geld“. ***

    Filmstart in vielen Kinos der Region

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