Wenn Paul W. S. Anderson als „Resident Evil“-Regisseur mit Ehefrau Milla Jovovich etwas unternimmt, sieht das anders aus als bei den meisten Paaren – schicker und blutiger. Zum fünften Male gibt Milla Jovovich die Alice im Monsterland, kämpft gegen die Umbrella-Organisation, die mit Viren eine weltweite Zombie-Invasion auslöste.
"Resident Evil: Retribution": Action mit Milla Jovovich
Die Simulationswelten der äußerst konfusen ersten halben Stunde von „Resident Evil: Retribution“ sind dabei eine ganz böse Falle. Nicht für Alice, die einfach stetig weiterkämpft und -killt. Auch für den gesamten Film, der sich als so lose und fast absurde Folge von Simulationen darstellt, dass es fast wie Kunst wirkt, wäre es nicht nur sehr teurer Schrott. Das übliche Hüpfen rund um die Weltkugel findet nun in einer Reihe gigantischer Simulationshallen tief unterm Kamtschatka-Eis statt. Man könnte auch sagen, in großen Hallen eines Filmstudios.
Alice im hautengen Kampfanzug
Alice rast derweil mit einem aufgepimpten Rolls durch die Moskauer U-Bahn, immer taff aus der SM-Wäsche blickend, mit unglaublichen Sprüngen und Kicks trotz High Heels. Das Ex-Model bleibt als Ikone der Gewaltverherrlichung immer perfekt geschminkt, höchstens eine Strähne verrutscht mal. Das Verbissene im Gesicht erschüttern nur verwirrende Muttergefühle.
An Fließbändern in Form der Doppelhelix warten in moderner Reproduktion hunderte Klone der beteiligten Personen auf ihren Einsatz. Der Film klont dazu bekannte Vorbilder, lässt Wehrmachts-Zombies aufmarschieren, die ein Alien-Maul bekommen. Dazu gibt es haufenweise Monster-Kopien.
„Resident Evil 5“ ist letztlich ein nicht origineller Zickenkrampf. Was da an vordergründiger Frauenpower mit Michelle Rodriguez in einer Gut-und-böse-Doppelrolle aufgefahren wird, sind nur Faltposter-Abzüge großer Jungs.