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Kino: Renée Zellweger kehrt als Judy Garland auf die Leinwand zurück

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Renée Zellweger kehrt als Judy Garland auf die Leinwand zurück

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    Renée Zellweger spielt Judy Garland
    Renée Zellweger spielt Judy Garland Foto: Richard Shotwell, dpa

    Es ist der Moment, in dem die Sängerin Judy Garland auf die Bühne soll. Die Stimmung ist aufgeheizt, das Publikum wartet. Sie aber steht zitternd hinter der Bühne und sagt: „Ich kann nicht.“ Die Schauspielerin Renée Zellweger lässt Garland in diesem Moment so zerbrechlich wirken, um ihr dann eine Stimme zu geben, die so stark erscheint, als könnte sie jeden Raum erfüllen. Vor den Augen der Zuschauer verwandelt sie sich zu einer von Drogen gezeichneten Garland und zeigt, dass sie mehr kann als eine tollpatschige Bridget Jones.

    „Wie eine Schauspielerin fühle ich mich bis heute nicht“, sagte Zellweger noch vor zwei Jahren. Eigentlich wollte sie Schriftstellerin werden, bis sie einen Schauspielkurs besuchte. Es folgten erste Filme und „es ging dann irgendwie weiter“. 1996 spielte sie sich in „Jerry Maguire – Spiel des Lebens“ mit dem simplen Satz „Du hattest mich schon nach dem Hallo“ in die Herzen von Tom Cruise und dem Publikum. Sie wurde berühmt – und damit änderte sich alles.

    Als „Bridget Jones“ suchte Renée Zellweger nach der großen Liebe

    Es war die Premiere von „Jerry Maguire“, als Zellweger mit ihrer Mutter nachts um eins weinend in einer Hotellobby stand. „Meine Mutter dachte, sie erlebt mit mir die Nacht meines Lebens“, erzählte die 50-Jährige, deren Vater aus der Schweiz stammt. Doch stattdessen sahen ihre Eltern an diesem Abend nur wenig von ihrer Tochter, die von Interviewanfragen überhäuft wurde. Zellweger wurde die Distanz bewusst, die der Ruhm mit sich bringt. „Er betritt vor mir den Raum“, sagt sie. Das sei nicht immer leicht.

    Zumal von nun an ein Projekt das Nächste jagte: Als „Bridget Jones“ suchte Zellweger nach der großen Liebe, als Roxie sang sie sich durch „Chicago“ und als Ruby in „Coldback Mountain“ holte sie sich 2004 einen Oscar. Ob sie diese Zeit genießen konnte, wird Zellweger in einem Interview gefragt. „Keine Ahnung“, antwortet sie. „Ich erinnere mich an den Großteil meiner Dreißiger nicht.“

    2010 zog sich Zellweger aus dem Filmgeschäft zurück

    Die Jahre rauschen nur so an ihr vorbei. Der berufliche Erfolg auf der einen Seite, private Enttäuschungen auf der anderen. Die Verlobung mit Schauspielkollegen Jim Carrey wird 2000 gelöst. 2005 wird die Ehe mit dem Country-Star Kenny Chesney nach wenigen Monaten annulliert. Es geschah alles so schnell. „Ich möchte nicht, dass das noch einmal passiert“, sagt Zellweger.

    2010 zog sie sich deshalb aus dem Filmgeschäft zurück. Mit „Judy“ ist sie nun wieder zurück, stärker als je zuvor. Bereits jetzt wird ihr ein Oscargewinn 2020 vorhergesagt. Zellweger, die alle Lieder selbst gesungen hat, recherchierte viel über Garland, die mit ihrer Rolle in „Der Zauberer von Oz“ weltbekannt wurde. Am meisten beeindruckte sie, „dass Garland immer weitermachte“, trotz der Dämonen, mit denen sie zu kämpfen hatte. Zellweger selbst war nur ein paar Monate alt, als Garland mit 47 Jahren an einer Überdosis Tabletten starb. Nun erweckt sie sie wieder zum Leben. Sie selbst sagt: „Es ist ein Liebesbrief an sie.“

    Lesen Sie auch: "Judy": Eine Diva kämpft gegen ihren Niedergang

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