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Kerkeling erhält Medienpreis für Sprachkultur

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Kerkeling erhält Medienpreis für Sprachkultur

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    Kerkeling erhält Medienpreis für Sprachkultur
    Kerkeling erhält Medienpreis für Sprachkultur Foto: DPA

    Dort wurde der Entertainer und Fernsehmoderator mit dem Medienpreis für Sprachkultur 2010 ausgezeichnet. Die Ehrung für seine Sprachkünste erklärte er sich so: "Mein falsches Deutsch hat etwas Überzeugendes."

    Seit mehr als 20 Jahren würdigt die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) Medienschaffende für einen intelligenten Umgang mit Sprache. Aus der Fernsehbranche haben schon Günter Jauch, Thomas Gottschalk oder das Duo Gerhard Delling und

    Das Loblied auf den kreativen Fehler sang auch auch der Sprachwissenschaftler Rudolf Hoberg. Gekonnte Fehler entwickelten eine Sprache weiter, sagte der GfdS-Präsident. "Wir brauchen dazu unbedingt die Künstler der leichten Muse." Er erinnerte an Kerkelings bekanntestes Buch: ""Ich bin dann mal weg" wird ein fester Bestandteil unserer Sprache werden", meinte Hoberg.

    Jeder Politiker träume davon, einen Satz zu prägen, der untrennbar mit seinem Namen verbunden ist, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier als Lobredner auf Kerkeling. Dem Fernsehmann sei das mit "Ich bin dann mal weg" gelungen. Anders als bei Politikern erwarte das Publikum bei

    Der SPD-Mann, nach eigenem Eingeständnis sonst "keine Drohgestalt für das deutsche Zwerchfell", nahm es am Samstag an Witz durchaus mit Kerkeling auf. Der gescheiterte Kanzlerkandidat erinnerte auch an den Konkurrenzkampf im vergangenen Jahr. Kerkelings Kunstfigur Horst Schlämmer, der rasende Reporter aus Grevenbroich, sei mit der scherzhaften Bundestagskandidatur den Politikern in der Beliebtheit davongezogen. "Vor

    In der Sparte Presse wurde diesmal die Buchautorin und politische Korrespondentin der "Tageszeitung" (taz), Bettina Gaus, geehrt. In ihren scharfzüngigen Kommentaren zum Berliner Politikbetrieb leiste sie "die Arbeit der Zuspitzung", lobte Gunter Hoffmann, früher Chefkorrespondent der "Zeit". Der mit 5000 Euro dotierte Alexander-Rhomberg-Preis, der den journalistischen Nachwuchs fördern soll, ging an den Berliner Reporter Christian Salewski.

    Kerkeling philosophierte in seiner Dankrede unter anderem über Sprachunterschiede. Italienisch sei präzise, gut für Gesetzestexte, militärische Befehle und Gebrauchsanweisungen, sagte er. Deutsch sei dagegen eine "Sprache des Ungefähren, der Bedeutungsnuancen" mit unübersetzbaren Begriffen wie Wesen, Gestalt, Zwielicht oder Heimweh. An einer Stelle ärgerte er sich über misslungene Sprachschöpfungen im deutschen Alltag. Was denn ein "Backshop" sein solle, fragte Kerkeling. "Mit Bäckerei ist sowohl dem amerikanischen Touristen wie Oma Paslewski in Wanne-Eickel mehr gedient."

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