Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten

Karoline Herfurth trainierte hart für "Berlin 36"

Kultur

Karoline Herfurth trainierte hart für "Berlin 36"

    • |
    Karoline Herfurth trainierte hart für «Berlin 36»
    Karoline Herfurth trainierte hart für «Berlin 36» Foto: DPA

    "Ich habe mit Klaus Beer trainiert, der bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-City Silber im Weitsprung gewonnen hat", sagte Herfurth der dpa am Donnerstag vor der Deutschlandpremiere des Films in Berlin. Dabei habe sie am Ende immerhin 1,30 Meter übersprungen, nur 30 Zentimeter weniger als Bergmanns deutscher Rekord aus dem Jahr 1936. "Da packt einen wirklich der Ehrgeiz. Du willst jeden Zentimeter besiegen, denn am Ende geht es wirklich um Zentimeter. Aber wenn es dir gelingt, deinen Körper im richtigen Moment richtig zu drehen, dann verlierst du die Schwerkraft, und das ist ein ganz tolles Gefühl."

    Herfurth spielt die Hauptrolle im ersten Spielfilm über das tragische Schicksal Gretel Bergmanns. Sie war die erfolgreichste deutsche Hochspringerin ihrer Zeit. Doch die Nationalsozialisten verhinderten, dass die Jüdin bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin für ihr Land an den Start gehen konnte. "Ich habe mich zum ersten Mal in meinem Leben wahnsinnig geschämt, Deutsche zu sein", erzählte Herfurth, die die inzwischen 95-jährige Gretel Bergmann-Lambert in ihrer heutigen Heimat New York besuchte und ihr dort den Film von Regisseur Kaspar Heidelbach vorführte. Die ehemalige Spitzensportlerin sei von dem Film sehr berührt und aufgewühlt gewesen.

    "Berlin 36" ist ab 10. September in den Kinos zu sehen. Der Film erzählt von den dramatischen Ereignissen im Jahr 1936. Die Amerikaner wollen die Olympischen Spiele boykottieren, sollten im deutschen Olympia-Kader keine jüdischen Sportler vertreten sein. Kurzerhand holen die Nazis die von ihrem Sportclub schon lange ausgeschlossene und inzwischen in England lebende Gretel Bergmann nach Deutschland zurück und nehmen sie in das deutsche Trainingslager auf. In den Augen der Nazis darf Gretel aber auf keinen Fall gewinnen: Der Reichssportführer schickt gegen Gretel deshalb eine bis dahin unbekannte Konkurrentin ins Rennen - die in Wirklichkeit ein Mann ist.

    Zur Deutschlandpremiere am Donnerstagabend wird auch Glenn Lambert erwartet, der Sohn von Gretel Bergmann-Lambert. Sie selbst wollte die Reise nach Deutschland nicht antreten, weil sie ihren 98-jährigen Ehemann nicht alleinlassen wollte.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden