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Kabarett: Lisa Eckhart leidet unter den gegen sie erhobenen Antisemitismusvorwürfen

Kabarett

Lisa Eckhart leidet unter den gegen sie erhobenen Antisemitismusvorwürfen

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    Die öffentliche Aufregung vergälle ihr die Freude über den Bestsellererfolg ihres Debütromans „Omama“, erklärt die österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart im Interview.
    Die öffentliche Aufregung vergälle ihr die Freude über den Bestsellererfolg ihres Debütromans „Omama“, erklärt die österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart im Interview. Foto: Hans Punz/APA, dpa

    Der in die Kritik geratenen Kabarettistin Lisa Eckhart setzen die gegen sie erhobenen Antisemitismusvorwürfe und die öffentliche Aufregung darüber zu. "Es geht mir nah, wie es jedem nahe ginge, der innerlich noch nicht vollkommen verdörrt ist", sagte die 27-Jährige im Interview mit unserer Redaktion. "Ich habe letzte Woche in Dresden zum ersten Mal mit Polizeischutz gespielt, weil der Veranstalter diesen anfordern musste – das war mir hochnotpeinlich", fügte sie hinzu.

    Die Österreicherin glaubt zwar, dass die öffentliche Debatte über sie mit dazu geführt hat, dass ihr frisch erschienener Debütroman "Omama" gleich auf die Bestsellerlisten gelangt ist. Über den Bucherfolg, könne sie sich aber deshalb nur begrenzt freuen: "Diese Freude ist mir dadurch ein wenig vergällt, dass diesem Erfolg nun die Befürchtung anhaftet, dass ein in Rage geratener Mob mir dazu verholfen hat", sagte Eckhart.

    Österreicherin Lisa Eckhart verrät Details über nächstes geplante Buch

    "Wenn sich jeder bemüßigt fühlt, mir Dinge an den Kopf zu werfen, bei denen ich im Leben nicht drauf kommen werde, wie sie zu solchen Schlüssen geraten – beim Antisemitismus nur anfangend, sondern immer weiter gesteigert bis zur Menschenfeindlichkeit –, dann ist das nichts, worüber ich mir heimlich im Kämmerchen die Hände reibe", betonte die Kabarettistin. Sie wies erneut Vorwürfe scharf zurück, sie bediene in ihren Kabarettprogrammen rechte Klischees. "Alles, was da gesagt wird und wie es gesagt wird, muss diesen Menschen zuwider sein", sagte Eckhart. "Die gegen mich vorgehen, kennen meistens nur einzelne und dann auch noch falsch verkürzt zitierte Stellen."

    Die 27-Jährige will der Literatur treu bleiben: "Im Kopf bin ich längst beim zweiten Roman", sagte Eckhart.  "Es wird, das kann ich sagen, im Vergleich zu "Omama" nicht der ländliche Bereich sein, sondern der urbane", kündigte sie an. "Und es wird – wer weiß, ob das in zwei Jahren noch statthaft ist – der Protagonist ein Mann sein. Und weiß und alt. Aber kein 'Angry Old Man', nicht so jemand, wo man jetzt böse sagt, das wäre meine Zielgruppe." Beim Schreiben gehe es ihr darum, "vollkommen hinter meinen Text zurücktreten und endlich mal der Sprache den Vortritt lassen, wie das eigentlich immer der Wunsch war."

    Hier können Sie das Interview in Gänze nachlesen: Kabarettistin Lisa Eckhart: "Ich möchte nie unhöflich sein"

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