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Interview
30.07.2022

Sebastian Bezzel: "Ich glaube an Karma, aber das schafft man sich selbst"

Sebastian Bezzel ist bekannt für seine Rolle als Dorfpolizist in den „Eberhofer“-Komödien.
Foto: Britta Pedersen

Schauspieler Sebastian Bezzel steht wieder als Dorfpolizist Franz Eberhofer vor der Kamera. Was den 51-Jährigen mit seiner Filmfigur verbindet und warum er den Kapitalismus überwinden will.

Herr Bezzel, der neue „Eberhofer“-Film startet in extremen Zeiten. Wie stehen die Dinge in Ihrem privaten Universum?

Sebastian Bezzel: Sagen wir es so, es war ein verrücktes Jahr, in dem viel passiert ist – von Krankheiten über Trauerfälle in der Familie über eine Menge Arbeit bis zu einem verstopften Klo-Abfluss einen Tag vor einer Theaterpremiere. Doch im Vergleich zur Weltlage muss ich sagen: Es könnte viel schlimmer sein.

Eines der Leitmotive in „Guglhupfgeschwader“ ist das Gegensatzpaar Glück und Unglück. Wie sehen Sie das?

Bezzel: Dieses Jahr gab es schon Momente, wo ich mir sagte: Wer hat etwas gegen mich? Vielleicht kann man mit seiner Einstellung bestimmte Ereignisse anziehen oder ablenken. Auf jeden Fall glaube ich an Karma, aber das schafft man sich selbst. Ich glaube nicht, dass das von einer höheren Macht vorgesehen ist, die uns die ganze Zeit beobachtet.

Welches Karma haben Sie sich selbst geschaffen?

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Bezzel: Keine Ahnung. Ich habe sicher auch Mist gebaut, aber den schlimmsten Mist habe ich in meinem Leben hoffentlich vermieden.

In den „Eberhofer“-Komödien gibt es die Figur der Oma, die als moralische Instanz fungiert. Welche Personen haben denn Sie persönlich vor den schlimmsten Fehlern und Verfehlungen bewahrt?

Bezzel: Natürlich hat man als Jugendlicher und junger Erwachsener versucht, vieles auszureizen, aber eben nicht komplett bis ins Letzte. Ich hatte da schon meine Werteeckpfeiler, und das habe ich meinen Eltern und guten Freunden zu verdanken. Und irgendwann entscheidet man sich natürlich selbst.

Was haben Sie als Jugendlicher denn auszureizen versucht?

Bezzel: Ich habe schon eine Zeit lang versucht, jede Party und jeden Spaß mitzunehmen. Und da war ich sicher nicht immer ganz zuverlässig. Aber immerhin war ich mir im Gegensatz zum Franz immer sicher, dass ich kein Kind in die Welt gesetzt habe, um das ich mich nicht gekümmert habe.

Was man ja bei Franz Eberhofer im neuen Film vermutet.

Bezzel: Ich finde es super, dass ihn die Vergangenheit einholt. Denn er ist eine absolute Gegenwartsfigur, die sich gegenüber der Vergangenheit und Zukunft total abschottet. Und dafür wird er bestraft.

Ist es nicht sinnvoll, nur an den Moment zu denken, anstatt sich in Gedanken an Zukunft und Vergangenheit zu verlieren?

Bezzel: Der Franz ist absurd monothematisch auf die Gegenwart fixiert. Ich neige der gleichen Richtung zu, aber nicht so krass. Jedenfalls denke ich nicht in Kategorien wie ‚Was wäre, wenn ich dieses Engagement gekriegt hätte? Wäre jenes Casting besser gelaufen, wenn ich nicht die Nacht zuvor auf der Party gewesen wäre?’ Das habe ich längst abgehakt. Aber man kann auch Lebenslinien nachverfolgen. Zum Beispiel: Da gibt es diese Beziehung, die total unglücklich gelaufen ist. Aber nur deshalb, weil sie gescheitert ist, konnte ich die Frau finden, mit der ich jetzt zwei Kinder habe und glücklich zusammenlebe.

Wohin werden diese Lebenslinien Sie in Zukunft führen?

Bezzel: Natürlich denke ich auch darüber nach, wie ich mir das Leben vorstelle, wenn die Kinder in zehn, zwölf Jahren aus dem Haus sind. Aber ich will das nicht bis zum Umfallen durchplanen, denn man möchte spontan bleiben. Wie heißt es bei Bert Brecht: „Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch ’nen zweiten Plan. Gehn tun sie beide nicht.“

In der neuen Krimi-Komödie “Guglhupfgeschwader” steht Sebastian Bezzel zum achten Mal als Dorfpolizist Franz Eberhofer vor der Kamera.
Foto: Bernd Schuller

In den Plänen der Film-Protagonisten spielt auch Lotto eine wichtige Rolle. Wie sieht es damit in Ihrem Haushalt aus?

Bezzel: Meine Frau spielt Lotto, dann kreuze ich was an. Ich finde das süß. Ich sage dann: „Es ist ganz gut, dass wir dieses zweite Standbein haben.“ Das ist unsere Blödelei. Glücksspiel war nie meins. Das hat mich auch nie angefixt. Auch Casinos finde ich Nichtwelten, in denen ich mich unwohl fühle.

Wie ist denn Ihre Einstellung zu Geld und materiellen Besitztümern allgemein?

Bezzel: Wer viel Geld verdient, hat die Verpflichtung, es wieder in die Wirtschaft zu stecken. Aber statt auf Waren setze ich mehr auf Dienstleistungen und Kontakt mit Menschen. Ich gehe gerne gut essen. Wenn es etwas zu reparieren gibt, dann werden Handwerker gerufen, die das gut machen. Zu Besitztümern dagegen habe ich ein zurückhaltendes Verhältnis. Das ist auch ein Umweltgedanke. Es kann nicht sein, dass jedes Kind 50 Kilo mehr Plastikmüll produziert. Deshalb kaufen wir auch lieber Second-Hand-Lego-Spielzeuge auf eBay. Wir müssen diese Form von Kapitalismus hinter uns lassen, sonst bricht alles bald zusammen. Ich bin durchaus ein Freund von einem Spitzensteuersatz und einer Vermögenssteuer, denn ansonsten können wir die Ungleichheit in der Gesellschaft nie kompensieren.

Und Ihre Kinder sind mit Spielzeugen aus zweiter Hand zufrieden?

Bezzel: Kleine Kinder merken den Unterschied nicht so sehr. Aber mein Sohn ist total verrückt nach Lego und hat eigentlich schon zu viel davon. Solche Firmen arbeiten total daran, Kinder anzufixen. Wenn wir etwas Neues kaufen, muss etwas Altes aussortiert werden, weil wir den Platz nicht mehr haben.

Lenken Sie mit Filmen wie den Eberhofer-Komödien von solchen sozialen Themen nicht ab?

Bezzel: Durchaus nicht. Im vorherigen Film „Kaiserschmarrndrama“ geht es darum, dass die Familien die gleichen Fliesen für zwei Neubauten kaufen wollen. Mit dem Rabatt für die Mehrbestellungen will man sich eine Gemeinschaftssauna leisten. Aber Eberhofer sagt: „Ich brauche keine Gemeinschaftssauna. Warum soll ich mich für etwas entscheiden, was mir nicht gefällt, damit wir noch mehr besitzen?“ Das entspricht auch meiner Denke. Ich will nicht bei jedem Bonusprogramm mitmachen. Es gibt Leute, die finden es toll, wenn sie etwas umsonst kriegen, das sie nie gebraucht haben.

Haben Sie sich in Ihrer Jugend auch schon Sorgen um die Welt gemacht?

Bezzel: Ich habe mir Sorgen um die Welt gemacht, aber ich war schon sehr naiv. Das heißt, ich habe so getan, als würde ich mir Sorgen machen, um mich für andere interessant zu machen.

Hat es funktioniert?

Bezzel: Am Anfang nicht so, später vielleicht ein bisschen mehr. Aber ich hatte schon ein Gefühl für Umwelt- und Naturschutz, zumal mein Vater Ornithologe und Wissenschaftler war. Das war ein Thema bei uns zu Hause. Nur meine Herangehensweise war etwas naiv.

Bei Ihren Kindern predigen Sie Verzicht. Inwieweit sind Sie und Ihre Frau bereit, selbst Besitztümer zu reduzieren?

Bezzel: Ich finde es gut, Ballast abzuwerfen und downzusizen. Ich habe unlängst zu meiner Frau gesagt: „Wenn ich über 80 bin, möchte ich nur noch Sachen besitzen, die in einen Sprinter passen. Da meinte sie: „Wir müssen uns aber noch auf die Zahl der Sprinter einigen.“ Grundsätzlich sind wir uns aber einig: Weniger ist mehr.

Für Ihren privaten Wohlstand spielt auch der Erfolg der „Eberhofer“-Filme eine Rolle. Könnten Sie ohne die auskommen?

Bezzel: Ich habe mich so abgesichert, dass ich mal eineinhalb Jahre ohne Job überstehen könnte. Aber es geht mir darum, dass ich bei der Arbeit Spaß habe. Wenn ein neuer Eberhofer gedreht wird, dann freue ich mich drauf.

Sie machen sich also keine Sorgen, wenn die Film-Reihe pausieren oder gar enden sollte?

Bezzel: Ich cruise nicht komplett entspannt nach dem Motto ‚Egal was kommt’. Andererseits bin ich viel lockerer als früher. Wenn ich mal nicht weiß, was ich im nächsten Jahr drehe, dann ergibt sich schon meistens etwas. Toi, toi, toi.

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