Er wird - wie seine Vorgänger - gemeinsam mit dem Sender eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenbergmuseum beziehen. Die Verleihung der mit 12 500 Euro dotierten Auszeichnung ist für Februar kommenden Jahres geplant. Bekannt wurde Haslinger unter anderem mit seinem Roman "Opernball" (1995). Der Politthriller beschreibt einen Giftgasanschlag Rechtsradikaler auf den Wiener Opernball.
Haslinger sei einer der herausragenden Schriftsteller Österreichs, der Gesellschaftskritik mit einer Erzählweise verbinde, die mit ihrer kunstvollen, lakonischen Sprache eine regelrechte Sogwirkung entfalte, teilte das ZDF weiter mit. Als Professor für literarische Ästhetik lehrt der Autor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, dessen geschäftsführender Direktor er ist.
2000 erschien Haslingers Roman "Vaterspiel", in dem es um österreichische Familiengeschichten geht, die schicksalhaft mit der Nazi-Zeit verbunden sind. Der Film zu diesem Buch soll Ende November in die Kinos kommen, mit Ulrich Tukur und Christian Tramitz in den Hauptrollen. Zu seinen weiteren Werken zählt "Phi Phi Island" (2007), in dem Haslinger seine persönlichen Erlebnisse während der Tsunami-Katastrophe in Thailand beschreibt. Er und seine Familie wären fast ums Leben gekommen.
Josef Haslinger lebt in Wien und Leipzig und wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem mit dem Preis der Stadt Wien für Literatur (2000) und dem Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels (2000). Zu den früheren Mainzer Stadtschreibern zählen die Autoren Peter Härtling, Sarah Kirsch und Ilija Trojanow. Das ZDF vergibt den Preis, mit dem das Gesamtwerk eines Schriftstellers gewürdigt werden soll, seit 1984 in Zusammenarbeit mit dem Sender 3sat und der Stadt Mainz. Ziel ist es, Literatur und Fernsehen einander näher zu bringen.