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Joachim Fuchsberger: Im Alter von 87 Jahren: Fernsehlegende Joachim Fuchsberger gestorben

Joachim Fuchsberger

Im Alter von 87 Jahren: Fernsehlegende Joachim Fuchsberger gestorben

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    Joachim Fuchsberger ist tot.
    Joachim Fuchsberger ist tot. Foto: Nicolas Armer (dpa)

    Deutschland hat am heutigen Donnerstag eine Fernsehlegende verloren.  Joachim "Blacky" Fuchsberger starb im Alter von 87 Jahren in seinem Haus in Grünwald bei München. "Die Organe haben nicht mehr mitgemacht", sagte seine Frau . In den vergangenen Wochen sei Fuchsberger in mehreren Kliniken behandelt worden und danach wieder nach Hause gekommen. Er sei fröhlich gewesen - und hätte gedacht, dass es klappt.

    Viele deutsche Fernsehstars sind entsetzt über den Tod ihres langjährigen Wegegfährten. "Verliere mit Joachim Fuchsberger einen großen Freund und Förderer", twitterte Frank Elstner. Und er führte fort: "Möge der liebe Gott gut auf ihn und seine Familie aufpassen! Adé, Blacky."

    Edgar-Wallace-Verfilmungen machten Fuchsberger berühmt

    Für Millionen von Fernsehzuschauern war Fuchsberger, von Freunden und Fans kurz "Blacky" genannt, der Garant für gute TV-Unterhaltung. Bekanntgeworden war er in den 60er Jahren durch seine Rollen in Edgar-Wallace-Verfilmungen. "Die toten Augen von London", der "Hexer" und andere waren Kinohits, die später zu erfolgreichen TV-Klassikern wurden. 2007 kehrte er in einer Nebenrolle noch einmal zurück - in der Edgar-Wallace-Parodie "Neues vom Wixxer".

    Joachim Fuchsberger: Wichtige Filme seiner legendären Karriere

    "08/15" (1954): Fuchsberger erlebt in diesem derben Militärdrama nach der Romantrilogie von Hans Hellmut Kirst als Wehrmachts-Gefreiter kurz vor Kriegsausbruch 1939 unmenschlichen Drill.

    "Der Frosch mit der Maske" (1959): Fuchsberger jagt als Hobby-Ermittler Richard Gordon den Chef einer Verbrecherbande und hilft seinem Onkel bei Scotland Yard. Der Krimi gilt als erster deutschsprachiger Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit.

    "Die toten Augen von London" (1960): Gruseliger als die üblichen Edgar-Wallace-Filme: Fuchsberger verfolgt als Inspektor Larry Holt eine Bande von blinden Verbrechern durch London.

    "Das Gasthaus an der Themse" (1962): Dieser Edgar-Wallace-Klassiker glänzt mit einer Traumbesetzung. Alle sind sie dabei - Klaus Kinski, Eddi Arent und Brigitte Grothum. Mittendrin: Fuchsberger als Inspektor Wade. Mit 3,6 Millionen Kinobesuchern der erfolgreichste Edgar-Wallace-Film.

    "Der Hexer" (1964): Die Publikumslieblinge Joachim Fuchsberger und Heinz Drache standen für diesen Klassiker gemeinsam vor der Kamera.

    "Das fliegende Klassenzimmer" (1973): In dieser 1970er-Jahre-Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Erich Kästner spielt Fuchsberger den Lieblingslehrer der Schüler.

    "Der Fan" (1981/82): Fuchsbergers Ausflug ins Horrorkino mit Désirée Nosbusch wird von den Kritikern verrissen. "Blacky" schadet das nicht. Er hat nur eine kleine Nebenrolle und spielt sich selbst als Showmoderator.

    "Neues vom Wixxer" (2006/07): Fuchsberger nimmt sich im fortgeschrittenen Alter selbst aufs Korn. Er macht bei einer Wallace-Parodie mit. Das Drehbuch schreiben die Comedy-Edelfedern Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka und Oliver Welke.

    In den 70er Jahren wechselte der gebürtige Stuttgarter ins TV-Geschäft, wo er mit Shows wie "Auf los geht's los" hohe Einschaltquoten garantierte. Mit seiner Talkshow "Heut' abend" brachte es Fuchsberger auf 300 Ausgaben. Viele seiner prominenten Gäste vertrauten dem charmanten Plauderer mit den grau-melierten Haaren Geheimnisse an, die sie woanders noch nicht preisgegeben hatten.

    Sein Spitzname zeugt von einem Berufsleben vor dem Fernsehen

    Joachim Fuchsberger: Wichtige Filme seiner legendären Karriere

    "08/15" (1954): Fuchsberger erlebt in diesem derben Militärdrama nach der Romantrilogie von Hans Hellmut Kirst als Wehrmachts-Gefreiter kurz vor Kriegsausbruch 1939 unmenschlichen Drill.

    "Der Frosch mit der Maske" (1959): Fuchsberger jagt als Hobby-Ermittler Richard Gordon den Chef einer Verbrecherbande und hilft seinem Onkel bei Scotland Yard. Der Krimi gilt als erster deutschsprachiger Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit.

    "Die toten Augen von London" (1960): Gruseliger als die üblichen Edgar-Wallace-Filme: Fuchsberger verfolgt als Inspektor Larry Holt eine Bande von blinden Verbrechern durch London.

    "Das Gasthaus an der Themse" (1962): Dieser Edgar-Wallace-Klassiker glänzt mit einer Traumbesetzung. Alle sind sie dabei - Klaus Kinski, Eddi Arent und Brigitte Grothum. Mittendrin: Fuchsberger als Inspektor Wade. Mit 3,6 Millionen Kinobesuchern der erfolgreichste Edgar-Wallace-Film.

    "Der Hexer" (1964): Die Publikumslieblinge Joachim Fuchsberger und Heinz Drache standen für diesen Klassiker gemeinsam vor der Kamera.

    "Das fliegende Klassenzimmer" (1973): In dieser 1970er-Jahre-Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Erich Kästner spielt Fuchsberger den Lieblingslehrer der Schüler.

    "Der Fan" (1981/82): Fuchsbergers Ausflug ins Horrorkino mit Désirée Nosbusch wird von den Kritikern verrissen. "Blacky" schadet das nicht. Er hat nur eine kleine Nebenrolle und spielt sich selbst als Showmoderator.

    "Neues vom Wixxer" (2006/07): Fuchsberger nimmt sich im fortgeschrittenen Alter selbst aufs Korn. Er macht bei einer Wallace-Parodie mit. Das Drehbuch schreiben die Comedy-Edelfedern Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka und Oliver Welke.

    Der Sohn eines Außendienstmitarbeiters kam erst über Umwege zur Schauspielerei. Nach Front-Einsatz und Kriegsgefangenschaft arbeitete er zunächst einige Zeit als Bergmann in einer Zeche in Recklinghausen - daher stammt auch sein Spitzname "Blacky". Danach verdiente er sein Geld als Monteur für Setz- und Druckmaschinen und in einem Düsseldorfer Verlagshaus.

    Bereits 1949 wurde er Werbeleiter bei der Deutschen Bauausstellung in Nürnberg. 1950 begann seine Laufbahn als "Medien-Mann" beim Bayerischen Rundfunk - zunächst als Sprecher. Zudem verfasste er erste Schlagertexte - unter anderem den Udo-Jürgens-Hit "Was ich Dir sagen will"" - und versuchte sich letztendlich vor der Kamera. Es war der Start einer großen TV-Karriere.

    Der größte Schicksalsschlag seines Lebens

    1954 heiratete Fuchsberger die Schauspielerin Gundula Korte. 60 Jahre lang gingen sie gemeinsam durch Höhen und Tiefen. Das tiefste Tal war der Tod ihres Sohnes Thomas im Jahr 2010. Er ertrank im Kulmbacher Mühlbach.

    Fuchsberger hatte im vergangenen Jahr einen Schlaganfall erlitten und viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Auch in den vergangenen Monaten musste er häufiger in der Klinik behandelt werden. Doch trotz seiner gesundheitlichen Leiden hatte er bis zuletzt Pläne. Bald wollte er eigentlich für den Film "Über(s)leben" vor der Kamera stehen. Dazu kommt es nun nicht mehr. dpa

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