So haben wohl viele gedacht, als sie am Dienstag, 18. September, die Feuilleton-Seite unserer Zeitung aufschlugen. Genau diese Zeile prangte nämlich über der Besprechung des neuen Buches von Wolf Haas, "Verteidigung der Missionarsstellung". Und genau dieser Effekt hat offenbar auch dafür gesorgt, dass die Überschrift jetzt, also zehn Tage nach ihrem Erscheinen, auch lebhaft in Internetforen diskutiert wird.
Rund 150 Kommentare und beinahe 2000 "Gefällt mir" allein auf Facebook. Doch während anfangs Häme und Fremdschämen in der Debatte überwogen, hat sich der Ton nach und nach gedreht. Denn, wer den Artikel liest, wird feststellen, dass die Überschrift ein stilistisches Mittel kopiert, das Wolf Haas in seinem Buch anwendet. Gewollt also war die Zeile so. Aber war sie auch gut so? Oberflächlicher Effekt, lahme Pointe, gelungene Irritation, pfiffige Idee? In der Redaktion wurde diskutiert, auf Facebook wird disktutiert. Und was meinen Sie? AZ