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Harald Schmidt wechselt zu Sat.1

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Harald Schmidt wechselt zu Sat.1

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    Harald Schmidt wechselt zu Sat.1
    Harald Schmidt wechselt zu Sat.1 Foto: DPA

    So heißt es also im kommenden Jahr für Schmidt "ARD adé", während es für den hofierten Moderator und Journalisten Günther Jauch (54) ein großes Hallo in der

    Bei Sat.1, wo die einstige ARD-Entdeckung Schmidt bereits von 1995 bis 2003 am späten Abend moderierte, zeigte man sich am Montag stolz. Der Entertainer werde ab September 2011 zweimal wöchentlich mit der "Harald-Schmidt-Show" um 23.15 Uhr auf Sendung gehen - erstmal für zwei Jahre. Die Wochentage blieben zunächst unklar.

    Die Show bei Sat.1 nach altbekanntem Late-Night-Muster - mit Stand up zu aktuellen Themen, Gesprächsgast und einer Musik-Band - soll 60 Minuten dauern. In der ARD, wo Schmidts Sommerpause an diesem Donnerstag (16.9.) endet, hatte der ergraute Kabarettist und Schauspieler zuletzt einmal pro Woche 45 Minuten Sendezeit.

    Für die ARD ist der Weggang von Schmidt ein Denkzettel, aber auch eine Erleichterung: Wegen Jauch, der sonntags talken wird, sowie dem Wunsch, die "Tagesthemen" endlich einheitlich um 22.15 Uhr beginnen zu lassen, gibt es beim Ersten in einem Jahr ein großes Gerangel um Sendeplätze. Bei diesem Gezerre um Anne Will, Sandra Maischberger oder Frank Plasberg war Schmidt ziemlich vernachlässigt worden. Sträflich? Oder absichtlich, um ihn loszuwerden?

    Schmidt schien zuletzt bei den Oberen der öffentlich-rechtlichen Anstalten im Ansehen gesunken zu sein - der für Respektlosigkeit bekannte Hochkultur-Fan hatte vergleichsweise schlechte Quoten (oft unter einer Million Zuschauer), zeigte aber ein für manchen Intendanten wohl zu eitles Gebaren.

    Offiziell äußerte ARD-Programmdirektor Volker Herres Bedauern: "Den Entschluss von Harald Schmidt, ab Herbst 2011 zu Sat.1 zu wechseln, bedauern wir. Denn wir haben seit 2005 sehr gerne und erfolgreich mit ihm zusammengearbeitet und hätten uns gut vorstellen können, diese Zusammenarbeit fortzusetzen."

    Überraschend ist vor allem, dass Schmidt zu Sat.1 zurückgeht, also zu dem Sender, den er einst im Unfrieden verließ. Im Dezember 2003 hatte Schmidt eine "Kreativpause" angekündigt - fast zeitgleich mit der plötzlichen Ablösung des mit ihm befreundeten damaligen Sat.1- Senderchefs Martin Hoffmann. Das sorgte damals für viel Furore, ist jedoch in TV-Zeitrechnung lange her. Nach einem Jahr Pause tauchte Schmidt dann als "Rückkehrer" bei der ARD wieder auf.

    Beim Senderverbund ARD soll Schmidt als neuer Gastgeber des "Satire Gipfels" angedacht gewesen sein. Doch bevor ein solcher Schritt konkreter werden konnte, zog Schmidt wohl die Notbremse. Für Schmidt ändert sich mit dem Wechsel zu Sat.1 kaum etwas: Produziert wird weiter in Köln-Mülheim. Allerdings muss er künftig pro Woche fast dreimal so viel Sendezeit wie bei der ARD füllen - jedoch mit Werbepausen.

    Laut Mitteilung sagte der gelernte Schauspieler: "Ablösefrei zum Champions-League-Sender - ein Traum! Jetzt will ich auch Kapitän werden!" Sat.1-Geschäftsführer Andreas Bartl erläuterte: "Ich freue mich sehr, dass Harald Schmidt mit seiner Late-Night-Show wieder in Sat.1 zu sehen sein wird. Sie war über Jahre prägend für den Sender und daran wollen wir wieder anknüpfen."

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