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Gleichberechtigung: Ex-Ministerin Süssmuth fordert mehr Gleichberechtigung in der Politik

Gleichberechtigung

Ex-Ministerin Süssmuth fordert mehr Gleichberechtigung in der Politik

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    Rita Süssmuth spricht über bleibende Probleme der Gleichberechtigung, gerade in der Politik.
    Rita Süssmuth spricht über bleibende Probleme der Gleichberechtigung, gerade in der Politik. Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

    Die ehemalige Familienministerin Rita Süssmuth fordert mehr Gleichberechtigung in der deutschen Politik. „Man traut den Frauen nichts zu“, sagte die CDU-Politikerin unserer Redaktion. Es gehe nicht darum, einen Kampf gegen die Männer zu führen, betonte sie, warnte aber vor dem Rückfall in alte Rollenmuster. „Wir brauchen jetzt dringend eine Wahlrechtsreform“, sagte Süssmuth. Zentral sei daran die Parität, „gleicher Anteil von Frauen und Männern“.

    Die 84-Jährige kritisiert die in der aktuellen Legislaturperiode beschlossene Verschiebung: „Nach dem aktuellen Reformentwurf soll die Parität 2025 hergestellt sein. Wobei ich mich frage: Warum erst 2025?“ Sie sei schon gespannt, wie das nächste Parlament aussehe, im aktuellen Bundestag sei der Frauenanteil gegenüber der letzten Legislaturperiode ja erneut gesunken. Süssmuth: „Und noch bedrückender ist die Situation in den kommunalen Parlamenten. Da sieht es mit den zehn Prozent Beteiligung so aus, als seien die Frauen fast verschwunden.“

    Frühere Familienministerin Süssmuth fordert Parität in den Parlamenten

    Die ehemalige Familienministerin, deren Engagement auch in der aktuellen Kino-Dokumentation „Die Unbeugsamen“ über die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik ein zentrale Rolle spielt, kritisierte: „Bei Veränderungen in bestimmten Fragen der Politik bewegen wir uns mit der Schnelligkeit einer Schnecke, denn nichts hält sich länger als alte Machtverhältnisse.“ Aber für diese langen Umsetzungszeiten wäre wir heute keine Zeit mehr, „ weil unser Planet und seine Menschen in Gefahr sind“, sagte Süssmuth. In Ihrer eigenen Partei, der CDU, liege der Frauenanteil bei 26 Prozent, in der CSU gar nur bei 21 Prozent: „Wer da meint, wir können noch länger warten und es wird schon kommen, dem sage ich: Wir warten, bis es zu spät ist.“ (AZ)

    Das ausführliche Interview mit Rita Süssmuth finden Sie hier.

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