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Gegen Günther Jauch ist kein Koch gewachsen

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Gegen Günther Jauch ist kein Koch gewachsen

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    Gegen Günther Jauch ist kein Koch gewachsen
    Gegen Günther Jauch ist kein Koch gewachsen Foto: DPA

    Doch die Erfolge sind überschaubar. Vornehmlich Sat.1 experimentierte immer wieder mit neuen Sendeformaten gegen den schier übermächtigen Konkurrenten. Nun probiert

    Jauch meldet sich an diesem Freitag aus der Sommerpause zurück. Der 54-Jährige belässt bei seiner Kultshow alles beim alten - bis auf eine Ausnahme. Statt zehn Kandidaten in der Eingangsrunde sind es künftig nur noch fünf, damit die Chancen für die Einzelnen steigen, wie RTL gerne betont. Für diejenigen, die es dann trotzdem nicht auf den Ratestuhl schaffen, wächst innerhalb des Freundeskreises dann aber auch die Erklärungsnot, warum sie es trotz einer verbesserten Ausgangsposition in der Ausscheidungsrunde nicht geschafft haben.

    Jauch dürften am Freitag an die sechs Millionen Zuschauer sicher sein. Und Sat.1? "Deutschlands Meisterkoch" heißt die neue achtteilige Show, in der dem Sieger 100 000 Euro winken. Prominente Köche wie Tim Raue (Berlin), Thomas Jaumann (Koblenz) und der gebürtige Ghanaer Nelson Müller (Essen) sitzen in der Jury. Sat.1 hatte bislang keine Meriten beim TV-Brutzeln erworben - Vox, RTL, RTL II und das ZDF haben schon mehr Verdienste auf dem Sektor gesammelt, den Tim Mälzer ("Schmeckt nicht, gibt's nicht") einst im TV salonfähig gemacht hat.

    Eine blutige Nase hat sich Sat.1 schon häufiger im Kampf gegen RTL am Freitagabend geholt. Mottoshows wie "Peng! Die Westernshow" oder "Aloha! Die Südseeshow" scheiterten im direkten Vergleich. 2008 zog die Musicalshow "Ich Tarzan, Du Jane" nach Quoten den kürzeren. Immerhin wurde der Sieger mit der Hauptrolle in dem gleichnamigen Musical in Hamburg belohnt. Im vergangenen Jahr setzte Sat.1 seine Allzweckwaffe Kai Pflaume gegen Jauch ein. Doch die Show mit dem Modetitel "Yes, we can dance" wollte auch nicht die Massen anlocken.

    Die anderen Sender halten sich in ihren Jauch-Attacken zurück und klammern sich an bewährte Konzepte. Die ARD legt bevorzugt Komödien aus dem Hause ihrer Filmtochter Degeto auf, das ZDF fährt freitags seit Jahren traditionell seine Krimiserien wie "Der Kriminalist" oder "Ein Fall für zwei" mit etwa vier Millionen Zuschauern auf, und ProSieben setzt Spielfilme, sehr oft auch Wiederholungen, gegen Jauch an. Eine kleine Premiere hat Kabel eins an diesem Freitag mit der Übertragung des Supercupspiels zwischen Champions-League-Sieger Inter Mailand und Europa-League-Gewinner Atletico Madrid zu bieten.

    Das Sat.1-Vorgehen birgt noch ein weiteres Risiko: Wenn die zwei Stunden lange Sendung "Deutschlands Meisterkoch" floppt, ist das Erosionsrisiko bei den nachfolgenden Shows auch hoch - und die sind ebenfalls nagelneu: "Wir müssen reden!" (22.15 Uhr) ist ein peppiges Rede-Duett der beiden profilierten Komikerinnen Cordula Stratmann und Annette Frier, die sich beim Italiener treffen und improvisiert miteinander plaudern. Im Anschluss daran rollt "Das R-Team - Die rüstige Rentner-Comedy" (22.45 Uhr) an. Die Senioren nehmen junge Spunde auf die Schippe.

    Zu guter Letzt will es Oliver Pocher noch einmal wissen. Seine Late-Night-Show wurde wegen mäßiger Quoten von 22.15 auf 23.15 Uhr verlegt. Ob die Köche, die Komikerinnen und die kauzigen Kerle ihm auf die Beine helfen können?

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