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Frau Domkapellmeisterin schleift Männerbastion

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Frau Domkapellmeisterin schleift Männerbastion

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    Frau Domkapellmeisterin schleift Männerbastion
    Frau Domkapellmeisterin schleift Männerbastion Foto: DPA

    Als erste deutsche Diözese bekommt das Erzbistum München-Freising mit der 35 Jahre alten Lucia Hilz eine Frau als Leiterin der ebenso traditionsreichen wie angesehenen Dommusik. Die studierte Kirchenmusikerin und ausgebildete Sängerin hat sich gegen Dutzende von männlichen Bewerbern durchgesetzt.

    Lucia Hilz, die mit einem Professor für Gesang verheiratet ist, kann zwar gut verstehen, dass ihre überraschende Ernennung durch den Erzbischof Reinhard Marx in der männerdominierten katholischen Kirche für Aufsehen sorgt. Auch in Orchestergräben und auf Konzertpodien sind Dirigentinnen die Ausnahme. "Da ich aber schon bisher als Mensch mit Fähigkeiten und beruflicher Kompetenz wahrgenommen wurde, halte ich es für völlig normal, dass ich diesen Beruf als Frau ausübe", erläutert die gebürtige Münchnerin.

    Künftig ist die 35-Jährige für acht Musikensembles zuständig: den Domchor mit seinen 70 Mitgliedern, die Capella Cathedralis, bestehend aus 20 solistisch ausgebildeten Sängerinnen und Sängern, für Domsingknaben, Mädchenkantorei und junge Domkantorei, für Domorchester, Dombläser und Renaissance-Bläser. Hilz wird auch die Domsingschule leiten, die Kinder und Jugendliche an bis zu zwei Nachmittagen die Woche besuchen.

    Erste Aufgabe der Dommusik ist die liturgische Gestaltung der Gottesdienste in der Liebfrauenkirche. "Ich halte es für wichtig, dass die Gläubigen gut beteiligt werden, so dass der Gottesdienst ein Miteinander ist", umschreibt Hilz ihr Verständnis von Kirchenmusik. Daneben will sie künftig vor allem mit den jungen Ensembles mehr öffentliche Auftritte absolvieren. "Applaus vor einem Publikum ist für Kinder doch etwas sehr Schönes."

    Hilz wuchs zeitweise in Passau auf - auch eine Domstadt. "Meine Mutter sang dort im Domchor mit und trat auch als Solistin auf", beantwortet die 35-Jährige die Frage nach ihren musikalischen Wurzeln. Daheim wurde viel musiziert. "Ich habe schon als Kind Geige, Klavier, Flöte und Gitarre gespielt, vornehmlich am Heiligen Abend unterm Christbaum", sagt sie. Später ging es nach Stuttgart, wo sie in einem Jugendchor sang.

    Nach dem Abitur folgten in Regensburg und Rottenburg ein Studium der Kirchenmusik sowie an der Staatlichen Musikhochschule Trossingen ein Gesangsstudium mit dem Schwerpunkt Alte Musik. Die erste berufliche Station war im Millenniumsjahr 2000 eine Stelle als Chorleiterin und Stimmbildnerin der

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