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Forschung: Nobelpreisträger Genzel: Brauchen keine bemannte Raumfahrt

Forschung

Nobelpreisträger Genzel: Brauchen keine bemannte Raumfahrt

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    Am 10. Dezember erhielt Reinhard Genzel den Nobelpreis für Physik. Er erforscht das All - hält aber nichts von bemannter Raumfahrt.
    Am 10. Dezember erhielt Reinhard Genzel den Nobelpreis für Physik. Er erforscht das All - hält aber nichts von bemannter Raumfahrt. Foto: Dh, Max-Planck-Gesellschaft

    Der Physiker Reinhard Genzel hat kürzlich den Nobelpreis für seine Erforschung des Alls erhalten – von der Reisen dorthin hält er aber nichts. Er sagte unserer Redaktion: "Der bemannten Raumfahrt kann ich wenig abgewinnen." Die Menschheit habe inzwischen "so große technologische Fortschritte gemacht, dass wir auch bei hochkomplexen Satellitenmissionen keinen Menschen im All brauchen". Das rentiere sich, so der Direktor am Münchner Max-Planck-Institut, auch einfach nicht: "Die Kosten für die ganzen Sicherheitsvorkehrungen, um einen Menschen sicher ins All und wieder auf die Erde zu bringen, sind wirklich immens." Ob Genzel selbst, immerhin Forscher in "extraterrestrischer Physik" und ausgezeichnet für den Nachweis eines Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße, je den Traum von einer Reise ins All hatte? "Nö, den hatte ich noch nie."

    Nobelpreis-Physiker Genzel: "Klar lasse ich mich impfen"

    Ebenso eindeutig äußert sich der 68-Jährige gegenüber unserer Redaktion auch in Sachen Corona. Ob er sich impfen lasse? "Aber klar! Sobald wie möglich", sagt Genzel. Die Frage, welche gesellschaftlichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus geeignet seien, sei zwar schwierig abzuwägen, aber, so der Forscher: "Ich stehe auf Merkels Seite." Den Zweiflern, die anführten, selbst die Wissenschaftler widersprächen sich und einander immer wieder, entgegnet der Physiker: "Na, das ist doch genau, wie Wissenschaft funktioniert! Am Anfang weiß man einfach noch zu wenig, und man versucht, sich an die Wahrheit heranzutasten – das geht nun mal selten geradlinig. Wenn bestimmte Ergebnisse von anderen widerlegt werden, sucht man nach neuen Erklärungen. Wenn andere Ergebnisse von unterschiedlichen Gruppen bestätigt werden, erhöht das deren Glaubwürdigkeit. Forschung lebt also von der Veränderung, und dass man sich immer wieder neue Fragen stellt."

    Das ganze Interview mit Nobelpreisträger Genzel lesen Sie hier.

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