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Fleabag: Bei den Emmys schauen alle auf Phoebe Waller-Bridge

Fleabag

Bei den Emmys schauen alle auf Phoebe Waller-Bridge

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    In der Emmy-Comedy-Kategorie ist unter anderem die Dramady-Serie «Fleabag», in dem Autorin Phoebe Waller-Bridge auch die Hauptrolle spielt, nominiert.
    In der Emmy-Comedy-Kategorie ist unter anderem die Dramady-Serie «Fleabag», in dem Autorin Phoebe Waller-Bridge auch die Hauptrolle spielt, nominiert. Foto: Jordan Strauss, dpa

    Normalerweise läuft es im Fernsehgeschäft so: Wenn eine Serie erfolgreich ist, wird sie verlängert, Staffel um Staffel, so lange, bis die Handlung mehr als einmal auserzählt ist. Für die britische Sendung „Fleabag“, die hierzulande vom Streamingdienst Amazon Prime ausgestrahlt wird, gilt diese ungeschriebene Regel nicht. Phoebe Waller-Bridge, zugleich Autorin und Hauptdarstellerin, verkündete nach zwei Staffeln, auf dem Höhepunkt des Erfolgs, das Aus für „Fleabag“. Die Fans waren entsetzt, im Internet wird die Autorin bestürmt, Material für eine dritte Staffel zu schreiben.

    Aber Waller-Bridge hält eisern an ihrer Entscheidung fest – und das allein zeigt, welchen Stellenwert die Britin mittlerweile in der Branche hat. Die 34-Jährige gehört zu den gefragtesten Drehbuchautoren der Welt. Bei den Emmys, dem international bedeutendsten Fernsehpreis, der am Sonntagabend verliehen wird, ist „Fleabag“ elf Mal nominiert. Besonders die zweite Staffel, darin sind sich die meisten Kritiker einig, ist ein kleines Meisterwerk, ein Leuchtturm, der herausragt aus der Vielzahl an Serien, die Monat für Monat auf den Markt kommen.

    Fleabag ist anders als andere weibliche Rollen im Fernsehen

    Waller-Bridge hat „Fleabag“ zunächst als Theaterstück geschrieben und schließlich für die BBC als Serie adaptiert. Im Mittelpunkt steht die Titelheldin, Fleabag, eine chaotische, durch den Tod einer Freundin tief verunsicherte Frau, die von Affäre zu Affäre taumelt. Fleabag ist anders als die meisten Frauen, die Zuschauer sonst im Fernsehen zu sehen bekommen: zynisch, neurotisch, egoistisch, überfordert vom Leben. Die Serie lebt von den Dialogen, die die Drehbuchautorin ihren Darstellern schreibt, schnelle, sarkastische Wortgefechte, in denen viel von ihrer eigenen, unangepassten Persönlichkeit mitschwingt.

    Dem Guardian erzählte sie vor einiger Zeit, dass sie schon als Kind gerne andere Menschen schockiert habe, am liebsten ihre Großmutter, eine zugeknöpfte und tief religiöse Frau. Die Künstlerin stammt aus einer behüteten Familie, sie hat einen Lebenslauf, wie man ihn vergleichsweise häufig in der britischen Mittelschicht findet: Ein Jahr verbrachte Waller-Bridge im Internat, danach besuchte sie eine Privatschule. Nach ihrem Abschluss wechselte sie auf die Royal Academy of Dramatic Art, wo schon Anthony Hopkins, Alan Rickman oder Ralph Fiennes studiert haben.

    Phoebe Waller-Bridge soll den neuen Bond aufpolieren

    Spätestens im vergangenen Jahr ereilte die Britin der Ritterschlag der Branche: Daniel Craig persönlich verlangte, Waller-Bridge als Autorin für den nächsten James-Bond-Film zu engagieren. Craig hatte „Fleabag“ im Fernsehen gesehen. Die Künstlerin, forderte er, solle helfen, das Drehbuch zu überarbeiten. Mehr Witz, mehr starke weibliche Rollen, so lauteten angeblich die Vorgaben. Und wer weiß, vielleicht verhilft Waller-Bridge, deren Werke immerhin regelmäßig mit Preisen überhäuft werden, auch der Bond-Reihe bald zum nächsten Oscar.

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