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Film-Kritik: "Girls’ Night Out": Wenn Mädels über die Stränge schlagen

Film-Kritik

"Girls’ Night Out": Wenn Mädels über die Stränge schlagen

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    Der tote Stripper Ryan Cooper und die Freundinnen Alice Jillian Bell, Blair Zoë Kravitz, Jess Scarlett Johansson und Frankie Ilana Glazer fahren durch die Stadt
    Der tote Stripper Ryan Cooper und die Freundinnen Alice Jillian Bell, Blair Zoë Kravitz, Jess Scarlett Johansson und Frankie Ilana Glazer fahren durch die Stadt Foto: Sony/dpa

    Die wohl undankbarste Rolle in der Freundinnen-Komödie „Girls’ Night Out“ hat der Schauspieler Ryan Cooper. Nur für wenige Filmminuten darf er seinen gestählten Körper lebend zeigen – als Stripper bei einen Junggesellinnenabschied. Dann werden ihm die stürmische Alice und eine scharfe Kante am Kamin zum Verhängnis. Wie können die fünf nicht mehr nüchternen Freundinnen die Leiche loswerden? Den Rest des Films ist Cooper – spärlich bekleidet und leblos – den Frauen ausgeliefert.

    "Girls’ Night Out" folgt auf "Hangover"

    „Girls’ Night Out“ ist eine weibliche Variante der deftigen „Hangover“-Trilogie. Stürzten sich in der erfolgreichen Comedy-Reihe Bräutigam und Kumpel vor einer geplanten Hochzeit in einen wilden Vollrausch, so erleben nun alte College-Freundinnen auf einem Wochenendtrip nach Miami irrwitzige Action, die oft unter der Gürtellinie endet. Scarlett Johansson spielt die Karriere-Politikerin Jess, die bald heiraten will. Alice (Jillian Bell) ist eine pummelige Lehrerin, die gerne über die Stränge schlägt. Dazu kommen die in Scheidung lebende Blair (Zoë Kravitz), die linke Aktivistin Frankie (Ilana Glazer) und Studienfreundin Pippa (Kate McKinnon). Sie koksen, saufen und hauen auf den Putz – unter der Regie einer Frau, Lucia Aniello, die mit „Broad City“ eine TV-Sitcom mit Humor und Tiefgang lieferte.

    In „Girls’ Night Out“ sackt das Niveau allerdings auf dumme Peniswitze und seichte Klischees ab. Nur der starken Darstellerriege ist es zu verdanken, dass die flachen Späße und das überzogene Skript nicht völlig aus dem Ruder laufen. In „Girls’ Night Out“ stecken zwar ein paar Wahrheiten über den Wert und die Zerbrechlichkeit von Freundschaften. Doch am Ende ist es derber Klamauk, den der englische Filmtitel „Rough Night“ treffender beschreibt. Eine ganz schön harte (Kino-)Nacht.

    • Girls’ Night Out
    • 1 Std. 41 Min.
    • Komödie
    • USA 2017
    • Wertung: Zwei von fünf Sternen

    AZ/dpa

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