Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten

Corona-Songs: Virale Hits: Diese Corona-Songs sind durch die Pandemie entstanden

Corona-Songs

Virale Hits: Diese Corona-Songs sind durch die Pandemie entstanden

    • |
    „Forever Home“ singt Helge Schneider – der passende musikalische Aufruf zum Corona-Lockdown.
    „Forever Home“ singt Helge Schneider – der passende musikalische Aufruf zum Corona-Lockdown. Foto: Willi Weber, dpa

    Pünktlich zum Jahresanfang hat es mit "12" der Kölner Popband AnnenMayKantereit das erste Lockdown-Album in die Charts geschafft – sieht man vom Erfolg des Quarantänenwerks der deutschtümelnden Frei.Wild aus dem Oktober 2020 ab, die sich nicht recht entscheiden konnten, ob Covid nun eine große Verschwörung ist oder doch ein wenig gefährlich.

    Corona-Songs sind so vielfältig wie die Möglichkeit, sich das Virus einzufangen

    Das herausragende musikalische Format der Pandemie ist aber nicht das Album, sondern der Song. Aber wen interessieren heute schon Chartplatzierungen, wichtig ist – welch Ironie: Was geht viral? Da ein Muster zu entdecken ist unmöglich, Corona-Songs sind so vielfältig wie die Möglichkeit, sich das Virus einzufangen. Von den Umständen befeuert sind Kollaborationen von Künstlern, die sonst vielleicht nicht so einfach zusammengefunden hätten.

    So häufen sich Videos, in denen in zahlreichen kleinen Kacheln Musiker von Weltrang vor ihren Kühlschränken über große Distanz veritable Hits zusammen einspielen – wie "Don’t stand so close to me" von The Police, intoniert von US-Late Night-Host Jimmy Fallon mit seiner Hausband, der großartigen Instrumental-Hip-Hop-Band The Roots und eben Sting am Bass und Bonbonglas-Shaker. Der Song selbst ist aus dem Jahr 1980, der Titel bekommt aber angesichts der Situation eine ganz neue Bedeutung. Nennen wir diese Kategorie also mal die Zufalls-Corona-Hits.

    Ein weiteres Phänomen, hier Recycling-Corona-Hit genannt, ist die Wiederverwurstung alter Chartstürmer, die flugs virusgerecht umgedichtet wurden – ein eher unrühmliches Beispiel wäre die Ibizadancekapelle Vengaboys, die das vierfache "Boom" in ihrem gleichnamigen Wurf aus dem Jahr 1998 durch die im letzten Jahr zwangsweise populär gewordene Videotelefonplattform "Zoom" ersetzten. Da waren im Popsupermarkt wohl die Familienpackungen Einfallsreichtum ebenso schnell ausverkauft wie in den echten Supermärkten Hefe und Toilettenpapier.

    "Nudeln und Klopapier" sind nicht nur begehrte Lockdown-Produkte, sondern auch der Titel eines Hits

    Das, genauso wie Nudeln, sind neben dem Zuhausebleiben übrigens häufige Motive der dritten Kategorie, den genuinen Corona-Hits. Rapper Danger Dan benennt seine Pianoballade dann gleich nach den beiden begehrtesten Produkten der ersten Jahreshälfte 2020, "Nudeln und Klopapier".

    An Iggy Pops Lederhaut prallt der "Dirty Little Virus" unter Trompetenschall ab, Die Ärzte spielen sich bei "Ein Lied für jetzt" auf drei Akustikgitarren über die Distanz die Strophen hin und her, Samy Deluxe lässt in seinem "One Take Wonder – Covid 19" jeden Verschwörungstheoretiker genauso mit roten Ohren verstummen, Scooter ("FCK 2020") machen alles falsch, Helge Schneider alles richtig. Er spielt ein fein swingendes Jazzklavier, Tischtennis mit sich selbst und singt "Forever at Home".

    Der weltweit erfolgreichste Zufalls-Corona-Song war übrigens "You’ll never walk alone" der Pacemakers. Am 3. Januar starb deren Sänger Gerry Mardsen. An einer Herzinfektion.

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden