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Brechtfestival
27.02.2021

Der Auftakt des digitalen Brechtfestivals: Kleine Pannen und Medea

Die Schauspielerin Christina Jung bei den Dreharbeiten für den Brechtfestivalbeitrag "Medeamaterial".
Foto: Jan-Pieter Fuhr, Staatstheater Augsburg

Das digitale Brechtfestival präsentiert eine eigene Ästhetik. Technisch hakelt es ein wenig, die Medeamaterial-Premiere kommt wuchtig daher.

Und jetzt also auch in Augsburg ein rein digitales Festival. Man geht nicht mehr ins Theater, kommt dort nicht mehr ins Gespräch mit anderen, man wartet im Zuschauerraum auch nicht mehr darauf, dass das Licht im Saal langsam erlischt, die aufgeregten Gespräche enden, es endlich beginnt. Stattdessen holt man sich kurz vor knapp noch schnell ein Getränk, macht es sich mehr oder weniger bequem vor dem Bildschirm und schaut von zu Hause aus zu.

Festival so ist etwas komplett anderes und funktioniert auch nach eigenen Regeln. Das haben die beiden Festivalmacher Tom Kühnel und Jürgen Kuttner sofort verstanden, als die Entscheidung, das Festival rein digital zu veranstalten, Anfang Oktober gefallen war. Sie haben die Künstler, die sie fürs Festival 2021 gewonnen und engagiert hatten, gebeten, ihre Beiträge noch einmal neu zu konzipieren. Nicht mehr als Event auf einer Bühne, das fürs Festival abgefilmt wird, sondern gleich als Film, der extra fürs Festival erstellt wird.

Augsburg spielt im digitalen Brechtfestival eine eher untergeordnete Rolle

Wahrscheinlich hätten Kühnel und Kuttner im Umschmeißen der Planung noch weiter gehen können, das ganze Programm 2021 auf 2022 verlegen, und von Null an etwas Neues und Anderes schaffen. Aber fünf Monate Vorlauf für so etwas sind dazu auch viel zu wenig.

Was gleich und von Anfang an auffällt und wahrscheinlich auch in den nächsten Tagen sich nicht ändern wird: Augsburg als Ort dieses Festivals spielt nur eine untergeordnete Rolle. Daran wird sich das Augsburger Publikum in den kommenden Tagen gewöhnen müssen. Den Zuschauern von anderswo, die der Premierenabend durchaus hatte, wenn den Chat-Einträgen zu trauen ist, wird das herzlich egal sein. Die Festivalorganisatoren gehen davon aus, dass rund 1500 Zuschauer den ersten Abend verfolgt haben.

Eröffnet wurde das Brechtfestival mit einem lockeren Gespräch

Die ersten Bilder des Festivals stammten aus dem Babylon-Kino in Berlin, dort eröffneten Jürgen Kuttner und Tom Kühnel mit einem lockeren Gespräch mit drei Schauspielerinnen des Staatstheaters Augsburg - Elif Esmen, Natalie Hünig und Christina Jung - über die Produktion " Verkommenes Ufer - Medeamaterial - Landschaft mit Argonauten". Ursprünglich wollten Kühnel und Kuttner dieses Text-Triptychon von Heiner Müller auf die Bühne bringen, stattdessen begannen die beiden gemeinsam mit ihren Schauspielerinnen und den Musikern Lila-Zoé Krauß und Helena Ratka zu filmen. Im Talk vor der Filmpremiere bekam man einen Einblick, welchen Widrigkeiten sie trotzen mussten. Allerdings kam das wie ein internes Werkstattgespräch rüber.

Hinzu kamen ein paar Aussetzer des Streams, die sich dank der Tipps aus dem Chat beheben ließen. Für alle, die mal selbst schauen wollen und noch nicht dabei waren: Wenn es hakt, es erst einmal mit der Taste F5 versuchen, bevor der Unmut steigt. Kürzere Unterbrechungen gab es dann auch später noch einmal. Aber: Das war eine Premiere, fand das erste Mal so mit Publikum und Zuschauern statt. Es wäre ein kleines Wunder gewesen, wenn das von Anfang an technisch fehlerfrei liefe.

Kühnel und Kuttner setzen in Medeamaterial dem Text eine Bilderflut gegenüber

Mit ihrem fast 45-minütigen Film zeigten Kühnel und Kuttner, worauf sich das Festival-Publikum jetzt auch einstellen kann. Der postdramatischen, dichten Textcollage von Müller, der den antiken Stoff um die Frau, die ihre Kinder umbringt, weil ihr Mann Jason sie verlässt, immer in die Gegenwart zieht, setzen Kühnel und Kuttner eine wahre Bilderflut gegenüber, die wiederum mit einem Soundtrack unterlegt ist, der wie eine Mischung aus Björk und Portishead klingt. Man könnte dazu das Prinzip Überforderung nennen oder Kunstfilm dazu sagen.

Nathalie Hünig (von links), Christina Jung und Elif Esmen bei den Dreharbeiten zum Film "Medeamaterial".
Foto: Jan-Pieter Fuh, Staatstheater Augsburg

Gearbeitet wird mit Überblendungen. Stark etwa, wie die Schauspielerinnen mit den Zeichnungen von antiken Vasen interagieren. Hochzeitsszenen werden angedeutet. Historisches Filmmaterial wird eingeblendet, tote Frauen sind zu sehen, einer Kuh wird auf altem Filmmaterial die Kehle durchgeschnitten, das Dach eines Parkhauses, auf dem die drei Darstellerinnen nacheinander zu einer Medea verschmelzen. Das ist so viel, so dicht, so vielfältig, geht in so unterschiedliche Richtungen, das hinterher kaum ein Bild übrig bleibt. Dafür aber der Eindruck, dass Medea, diese Frau, die immer als Barbarin gesehen wird, als eine Ur-Kraft vor der Zivilisation, auch in der Gegenwart eine Bedeutung hat, als ob sie hinter den vielen Bildern lauern würde.

Die Dakh Daughters aus Kiew haben großen Unterhaltungswert

Dazu gab es am ersten Festivalabend noch 20 Minuten Musik mit den Dakh Daughters aus Kiew. Die sieben Musikerinnen, 2017 schon einmal live auf dem Brechtfestival zu hören, haben in ihrem Theater drei Songs performt, eingespielt kann man da nicht mehr sagen. Ihre Mischung aus Folklore und Punk, Theaterperformance und Puppenspiel passt perfekt in diesen Auftaktabend, hat auch großen Unterhaltungswert und setzt einen passenden Kontrapunkt zum Heiner-Müller-Filmexperiment.

Die Dakh Daughters aus Kiew traten 2017 schon einmal im Brechtfestival auf.
Foto: Tetiana Vasylenko

Abgerundet wird der Auftakt durch zwei Filme der Puppenspielerin Suse Wächter, die übers ganze Festival hinweg unter dem Titel "Helden des 20. Jahrhunderts singen Brecht" Puppen auftreten lässt. Erst Rosa Luxemburg, die am Berliner Landwehrkanal Brechts "Ballade vom ertrunkenen Mädchen" singt, eine wunderbare und auch tiefgründige Kopplung. Zum zweiten lässt sie die Puppe von Opernstar Luciano Pavarotti in der Alten Försterei in Berlin auftreten - mit vordergründigem Sprach-Witz, nicht jedermanns Sache, aber durchaus unterhaltsam.

Wer wollte, konnte sich danach noch einklinken in eine digitale After-Show-Party auf einer Interplattform. Die Möglichkeit, direkt ins Gespräch mit den Künstlern und Festivalmachern zu gelangen, war dort viel höher als zu Festivalzeiten selbst - weil auf der Plattform viel weniger Menschen unterwegs waren. Ein Auftakt, der nicht enttäuscht hat, der gespannt darauf macht, wie es weitergeht.

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