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Bayreuther Festspiele mit "Lohengrin" eröffnet

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Bayreuther Festspiele mit "Lohengrin" eröffnet

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    Bayreuther Festspiele mit «Lohengrin» eröffnet
    Bayreuther Festspiele mit «Lohengrin» eröffnet Foto: DPA

    Die Bundeskanzlerin wurde am Königsportal von den Festspielleiterinnen Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier ebenso begrüßt wie Vizekanzler und Außenminister Guido Westerwelle (FDP), Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und vier weitere Mitglieder des Bundeskabinetts.

    Hunderte von Schaulustige hießen am Festspielhaus auf dem Grünen Hügel auch TV-Entertainer Thomas Gottschalk, die Schauspielerinnen Veronica Ferres und Michaela May sowie ihren Kollegen Edgar Selge herzlich willkommen. Auch die Diva Margot Werner war unter der Prominenz. Zu den prominenten Ehrengästen gehörte ferner Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis.

    Nahezu komplett vertreten war die bayerische Staatsregierung mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) an der Spitze. Er hatte Ehrengäste und Mitwirkende am Abend nach der gut fünfeinhalbstündigen Vorstellung zum traditionellen Staatsempfang ins neue Schloss geladen.

    Kurz vor Beginn der Aufführung hatten sich die beiden Festspielleiterinnen Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier noch den Dutzenden von Fotografen und Kamerateams gestellt.

    Hans Neuenfels präsentierte eine äußerst hell ausgeleuchtete und farbenfrohe, aber auch zeitkritische Deutung der Wagner-Oper "Lohengrin". Unter der musikalischen Leitung des jungen Letten Andris Nelsons gab der Münchner Tenor Jonas Kaufmann sein Bayreuth-Debüt als Titelheld. Ebenso neu am "Grünen Hügel" ist Annette Dasch als Elsa.

    Die Rolle der Ortrud wurde von Evelyn Herlitzius gesungen, die im Festspielhaus bereits als Brünnhilde und als Kundry gefeiert worden war. Bühnen- und Kostümbildner Reinhard von der Thannen ließ den gewaltigen Chor unter der Leitung von Eberhard Friedrich zunächst als Massenansammlung von Ratten auf die Bühne treten, um die Chorsänger dann in grellgelben Anzügen zu präsentieren.

    Das "Lohengrin"-Team würdigte wenige Stunden vor der Premiere die Exklusivität der Bayreuther Festspiele. Als Beispiele nannte Neuenfels die ausschließliche Beschäftigung mit dem Werk eines Komponisten, die absolute Unterstützung durch die Festspielleitung und das besondere Klangsystem. "Durch die lange Vorbereitungszeit wird hier eine Perfektion erreicht, die an anderen Häusern schwer zu schaffen ist", ergänzte Bühnenbildner Reinhard von der Thannen. Dirigent Andris Nelsons sagte: "Das hier ist wirklich das beste Haus für Wagners Musik."

    Bereits am Mittag hatte auf einer Probebühne eine Kurzfassung der Oper "Tannhäuser" Premiere. Mit dem im vergangenen Jahr erfolgreich gestarteten Projekt "Wagner für Kinder" will Festspielleiterin Katharina Wagner ein junges Publikum ungezwungen mit den Werken und dem Stoff ihres Urgroßvaters Richard Wagner vertraut machen. Für das auf gut eine Stunde verdichtete Stück von Regisseurin Reyna Bruns gab es ungeteilten Beifall der 200 Jungen und Mädchen, aber auch vom fachkundigen Wagner-Publikum.

    Bis zum 28. August stehen bei den Festspielen insgesamt 30 Vorstellungen auf dem Spielplan. Für die knapp 58 000 Karten lagen trotz teils drastischer Preiserhöhung infolge neuer Tarifverträge mehr als 350 000 Bestellungen vor. Wie alle Jahre warteten auch am Sonntag mehrere unerschütterliche Wagnerianer vor dem Kartenbüro, um vielleicht doch noch eines der begehrten Tickets zu ergattern.

    Zum letzten Mal wird in diesem Jahr "Der Ring des Nibelungen" in der Regie von Tankred Dorst mit Dirigent Christian Thielemann gezeigt. Ferner werden Katharina Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg" und "Parsifal" in der Inszenierung von Stefan Herheim gespielt. Dirigiert werden beide Werke von Sebastian Weigle und Daniele Gatti.

    Zum dritten Mal wird es in diesem Jahr eine Live-Übertragung vom "Grünen Hügel" auf den Bayreuther Volksfestplatz sowie via Livestream ins Internet geben. Bei der Siemens Festspielnacht am 21. August wird auf der 90 Quadratmeter großen LED-Wand die Oper "Walküre" gezeigt und im Rahmenprogramm eine Aufzeichnung der Kinderoper "Tannhäuser".

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