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Neue Corona-Verordnung: Bayerische Theater fordern von Söder eine Ausnahme

Neue Corona-Verordnung

Bayerische Theater fordern von Söder eine Ausnahme

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    Der Vorhang im Martinipark des Staatstheaters Augsburg bleibt derzeit geschlossen.
    Der Vorhang im Martinipark des Staatstheaters Augsburg bleibt derzeit geschlossen. Foto: Marcus Brandt

    Einschränkungen hat es zum Auftakt dieser Spielzeit durch die strengen Corona-Auflagen schon einige gegeben. In keinem der bayerischen Theaterhäuser kann wegen der Abstandsregeln die Saalkapazität voll ausgeschöpft werden. Jetzt sind die Auflagen nochmals verschärft worden, in den Orten und Landkreisen, die den 7-Tage-Inzidenz-Wert von 100 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohner überschreiten, dürfen Veranstaltungen nur noch mit maximal 50 Personen stattfinden. Weil Augsburg diesen Grenzwert seit Tagen deutlich überschritten hat, musste das Staatstheater erste Vorstellungen in seiner großen Spielstätte absagen. Vor 50 Zuschauern lohne es sich dort nicht mehr, sagte Staatsintendant André Bücker.

    In München steigen die Corona-Fallzahlen zwar auch, der 7-Tage-Inzidenz-Wert liegt dort bei 86,8. Dort sind die Theater noch nicht von der neuen Regelung betroffen. In einem offenen Brief wenden sich Münchner Intendantenkollegen gemeinsam mit Bücker trotzdem an Ministerpräsident Markus Söder und fordern, für die Theater den Spielbetrieb vor maximal 200 oder wie im Ausnahmefall der Bayerischen Staatsoper 500 Zuschauer auch bei höheren Corona-Infektionszahlen aufrechterhalten zu können. Alle Theater hätten nachweislich greifende Hygienekonzepte. „Es besteht keine Infektionsgefahr, da der Mindestabstand von 1,50 Meter und der Frischluftaustausch im Zuschauerraum bei uns allen gewährleistet ist. Bisher hat es keine nachweisliche Infektion durch einen Theaterbesuch gegeben“, heißt es in dem offenen Brief, den unter anderem Nikolaus Bachler (Bayerische Staatsoper), Andreas Beck (Residenztheater), André Bücker (Staatstheater Augsburg), Barbara Mundel (Münchner Kammerspiele) und Christian Stückl (Münchner Volkstheater) verfasst haben.

    Bislang in Theater und Konzertsälen keine nachweisbaren Infektionen

    Ebenfalls in einem offenen Brief hat sich die Intendantengruppe des Landesverbands Bayern im Deutschen Bühnenverein an die Bayerische Staatsregierung gewandt. „Es ist für uns nicht nachvollziehbar und aus unserer Sicht kulturblind, warum ausgerechnet die Zuschauerräume in Theatern und Konzertsälen, die bisher kein nachweisbarer Ort der Infektion mit dem Coronavirus waren, jetzt wieder in den Fokus der weitergehenden Maßnahmen gelangen“, äußert sich darin Jens Neundorff von Enzberg, Sprecher der bayerischen Intendanten.

    In dem Brief heißt es weiterhin: "Mit dieser Entscheidung wird in den betroffenen bayerischen Städten die monatelange Arbeit der Theater und Orchester für einen Spielbetrieb auf der Grundlage sicherer Hygienekonzepte massiv erschwert. Die Verordnung konterkariert auch Fördermaßnahmen für Theater und Orchester, die der Aufrechterhaltung des Spielbetriebs dienen sollen."

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