In Anbetracht des Themas wirkt der Raum zunächst wie eine Schrulle der Kuratoren. Eine Trachtenstube in einer Ausstellung über die Salzburger Festspiele? Die verwegene Kombination mit ausgestopftem Dirndl, Joppe, Lederhose im Ambiente altehrwürdiger Holzvertäfelung hat jedoch, wie sich bei näherer Betrachtung herausstellt, durchaus ihre Berechtigung. Nicht nur, weil Teile des Festspiel-Publikums anhaltend gerne im Alpenkleid erscheinen (exklusiv zugerüstet, versteht sich). Und auch nicht bloß, weil in der ersten Blütezeit der Festspiele, den frühen 1930er Jahren, die Tracht der Modehit schlechthin war für illustre Salzburg-Gäste wie Hans Albers oder Marlene Dietrich, von Sänger-Stars wie dem „Don Giovanni in Lederhose“ Ezio Pinza ganz zu schweigen. Nein, die Tracht ist geradezu symbiotisch verknüpft mit dem Beginn der Salzburger Festspiele im Jahre 1920, galt sie doch als ausgetragenes Zeichen einer erklärten Absicht der Gründerväter: Hinaus aus der Großstadt, hinaus zur Kunst ins ländlich geprägte Salzburg!
Ausstellung