Der 1. Advent fällt immer auf den Sonntag nach dem 26. November. Im Jahr 2017 war dieses Datum der 3. Dezember. Entsprechend ist der 4. Advent am 24. Dezember.
Damit ist die Adventszeit in diesem Jahr relativ kurz - Heiligabend und der 4. Advent fallen zusammen. Aber natürlich gibt es wie jedes Jahr Weihnachtsmärkte, Glühwein — und natürlich: den traditionellen Adventskranz samt Kerzen.
4. Advent 2017: Was heißt "Advent"?
Das Wort Advent bedeutet "Ankunft" (lateinisch adventus). Das hat für die Christen eine doppelte Bedeutung. Zum einen wird an die erste Ankunft von Jesus erinnert - also an seine Geburt. Die Sonntage im Advent stehen aber auch für das Warten darauf, dass Jesus am Ende der Zeiten zum jüngsten Gericht wiederkehrt. Für Christen sollten daher Buße und Gebete eine wichtige Rolle in der Adventszeit einnehmen.
Adventskranz: Die Sitte mit den Kerzen stammt offenbar aus Hamburg
Pünktlich zum 1. Advent wird am Adventskranz auch die erste Kerze angezündet. Und dieser Brauch ist noch gar nicht so alt. Mitte des 19. Jahrhunderts soll es in einem Hamburger Jugendheim den ersten Adventskranz gegeben haben - damals noch mit 24 Lichtern.
Mit nur noch vier Kerzen hielt der Brauch schnell Einzug in evangelische Haushalte in Norddeutschland. Im katholisch geprägten Süden wurde der Adventskranz erst nach dem Zweiten Weltkrieg populär.
Kleine Typologie der Adventskalender
24 Türchen, 24 kleine Überraschungen. Mittlerweile gibt es die unterschiedlichsten Adventskalender - eine Typologie:
Der Klassiker: Er ist ziemlich in jedem Supermarkt zu finden und oft nicht teurer als 1 Euro: der Schoko-Adventskalender.
Etwas in Verruf geriet er, als Stiftung Warentest im vergangenen Jahr Rückstände von Mineralöl hinter den Türchen fand.
Der Nostalgische: Historische Motive, Spieluhren oder Engelchen in der Adventsbäckerei.
Adventskalender mit nostalgischen Motiven sind derzeit schwer im Kommen.
Statt Schoki haben einige auch Backrezepte, Bilder oder Gedichte hinterm Türchen.
Der Kreative: Kleine Geschenke unter Papierhütchen, in ausgemusterten Streichholzschachteln oder in alten Tennissocken.
Selbst gemachte Adventskalender boomen - und schenken durch individuelle Befüllung besonders viel Freude.
Der Versandfertige: Als Grußkarte verschickt ersetzt ein Adventskalender glatt die Weihnachtspost.
Einige Hersteller bieten daher eigens Postkarten mit aufgedruckten Türchen an.
Der Luxuriöse: Parfüm oder besondere Pralinen - schon vor Weihnachten kann man viel Geld ausgeben.
Einige Adventskalender sind mit hochwertigen Geschenken gefüllt - und kosten entsprechend mehr.
Der Lebendige: Bei einem lebendigen Adventskalender ziehen Dorfbewohner an 24 Abenden von Haus zu Haus.
Sie feiern mit gemeinsamen Liedern oder Gebeten. (dpa)
Advent 2017: Echte Besinnlichkeit oder doch nur purer Kommerz?
Die Realität sieht oft ein wenig anders aus. Denn rund um das Datum 1. Advent öffnen in vielen Städten und Gemeinden die Weihnachtsmärkte. In einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben kürzlich fast drei Viertel der Befragten ab 18 Jahren an, in diesem Jahr mindestens einen Weihnachtsmarkt besuchen zu wollen. Nur sieben Prozent meinten, dass sie "auf keinen Fall" auf einen Weihnachtsmarkt gehen werden. Weitere 16 Prozent antworteten mit "eher nein", der Rest machte keine genaue Angabe.
Zwar stimmten jeweils mehr als 80 Prozent der Befragten den Aussagen zu, dass Weihnachtsmärkte in der Regel überteuert und überfüllt seien. 73 Prozent meinten aber auch, sie könnten sich eine Adventszeit ohne Weihnachtsmärkte nicht vorstellen. Ähnlich viele Befragte (69 Prozent) sagten in der YouGov-Umfrage: "Weihnachtsmärkte stimmen mich besinnlich und sind eine Auszeit vom Alltag." AZ