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30. Jubiläum: Wie die Einführung des Internets unser Leben verändert hat

30. Jubiläum

Wie die Einführung des Internets unser Leben verändert hat

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    Die ganze Welt hängt am Internet. Ist das gut?
    Die ganze Welt hängt am Internet. Ist das gut? Foto: stock.adobe.com

    Das Internet ist heute für kaum einen Menschen noch aus dem Leben wegzudenken. E-Mails, Streaming, Social Media, Einkaufen – die Liste könnte wohl schier endlos weitergeführt werden. Doch was für Millennials und die Generation Z gefühlt immer da war, gibt es noch gar nicht so lange. Erst am 30. April 1993 stellte das europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf der Öffentlichkeit den Programmcode für das „World Wide Web“ zur Verfügung. Vor 30 Jahren also war der Tag, von dem an sich viele Bereiche im Leben wandeln sollten.

    Amazon veränderte unsere Art einzukaufen

    Angefangen beim Einkaufen. Schon rund ein Jahr später, 1994, ging Jeff Bezos mit Amazon online – damals noch ein reiner Buchhändler. 1995 startete die Gebrauchtwarenplattform Ebay, auf der jeder und jede Gebrauchtes an andere Privatleute verkaufen kann – also ein Flohmarkt, der immer geöffnet hat und ortsunabhängig ist. 

    Zahlreiche weitere Plattformen folgten und veränderten die Einkaufswelt. Immer mehr Kundinnen und Kunden kaufen heute von der Couch aus ein, statt in die Stadt zu gehen. Einzelhändler sind gezwungen, einen immer größeren Teil ihres Umsatzes im Netz zu machen, reine Versandhändler werden immer noch größer. Hinzu kamen die Lockdowns in der Corona-Pandemie, die die Krise für viele kleinere Geschäfte verschärft haben. 

    Soziale Medien: Eine neue Art der Kommunikation

    Auch die Art, wie wir miteinander kommunizieren, hat sich durch die digitale Vernetzung gravierend verändert. Eine E-Mail statt eines Briefes. Eine Sekunde statt eines Tages. In den 2000ern boomten Kurznachrichtendienste wie MSN oder ICQ. Vor allem für viele Jugendliche damals das Kommunikationsmittel der Wahl, denn SMS kosteten. Auch Plattformen für Schüler oder Studenten, wie Schueler.cc und StudiVZ, wurden immer beliebter. Zumindest bis 2008, als Facebook in den deutschen Markt einstieg. 

    Gechattet wurde bis dahin vorwiegend am PC. Das sollte sich aber bald ändern. 2009 ging WhatsApp in Deutschland an den Start und schickte die Kurznachricht aufs Smartphone. Die Nachrichten benötigen nur wenig Datenvolumen, das zu der Zeit noch viel knapper war als heute. Facebook reagierte darauf mit dem Messenger, übernahm allerdings Anfang 2014 Whatsapp. Heute ist der Kurznachrichtendienst in westlichen Ländern eine der erfolgreichsten Apps überhaupt.

    In den letzten zehn Jahren dann explodierte die Beliebtheit der sozialen Medien. Das Prinzip von TikTok, Instagram und Co. ist eigentlich simpel. Privatleute erstellen Inhalte für andere Privatleute. Teilen Fotos, zeigen ihren Alltag, ihr Leben. Diskutieren über die unterschiedlichsten Themen. Und manche von ihnen machen sogar großen Fernsehsendern Konkurrenz, denn sie erreichen ein Millionenpublikum.

    Das Internet dominiert unser Arbeitleben

    Auch unser Arbeitsleben wird nahezu komplett vom Internet bestimmt. Fällt es aus, stehen Maschinen. Büros werden lahmgelegt, weil Computer keine Verbindung zum Server mehr haben. Telefone funktionieren nicht mehr. Früher war außerdem klar: Wer in die Arbeit geht, geht dorthin, wo sich das Unternehmen befindet. Heute können viele ihre Arbeit von zu Hause aus erledigen. 

    Videochats etwa ermöglichen Konferenzen, Mails die Kommunikation, VPN-Tunnel, mit denen man per Laptop oder PC von daheim aus auf den Unternehmensserver zugreifen kann, die gleiche Arbeitsumgebung wie vor Ort. 

    Zu verdanken haben wir das dem Briten Tim Berners-Lee. Der Informatiker wollte das Informationschaos der Forschenden im CERN unter Kontrolle bringen und stellte 1989 bei seinem Arbeitgeber Pläne für ein digitales Informationsnetz vor. Der Großteil der Menschen konnte damit aber erst einmal nichts anfangen, denn die Nutzung war aufgrund von komplizierten Befehlen nicht gerade intuitiv. Das änderte sich, als Marc Andreessen, Student an der Universität von Illinois, USA, einen Browser mit grafischer Benutzeroberfläche entwickelte.

    Das Internet kann auch zur Gefahr werden

    Doch je heller ein Licht strahlt, desto größer und dunkler ist auch der Schatten, den es wirft. Und der fällt beim Internet gewaltig aus. Cybermobbing, Cyberangriffe, kriminelle Kollektive. Verbrechen, die es zuvor nicht geben konnte, sind jetzt möglich – und finden immer und zu jeder Zeit statt. Im Darknet, einem Bereich des Internets, der nur mit speziellen Browsern zugänglich ist und Fachwissen erfordert, gibt es Drogen, Waffen, Organe, exotische Tiere, verbotene Pornografie. Alles. Und das auch noch komplett anonym durch nicht nachverfolgbare Kryptowährungen.

    Was die Zukunft bringen wird? Mit Bildgeneratoren und Text-KIs wie ChatGPT wurde das Konzept der Künstlichen Intelligenz zum Testen an die breite Masse herausgegeben. Gut möglich, dass es die Welt genauso verändert, wie es das Internet innerhalb von 30 Jahren getan hat.

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