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  4. Interview: Sigourney Weaver: "Wir erleben eine Schlacht der Philosophien"

Interview
17.12.2022

Sigourney Weaver: "Wir erleben eine Schlacht der Philosophien"

Sigourney Weaver, inzwischen 73, hier bei der Premiere von "Avatar: The Way of Water"
Foto: Scott Garfitt, dpa

Sigourney Weaver spielt animiert in „Avatar 2“ – spricht aber lieber über die Realität: von den Komplexen ihrer Jugend bis zu den Kämpfen der US-Politik.

Frau Weaver, fühlen Sie sich im Wasser wohl?

Sigourney Weaver: Sehr sogar. Und nach dem Film sogar noch mehr. Ich wuchs am Meer auf und lernte früh zu schwimmen. Aber der Dreh für den neuen „Avatar“-Film, in dem wir uns lange Zeit unter Wasser aufhielten, war eine große Herausforderung. Wir trainierten Tauchen und Minuten lang den Atem anzuhalten. Mein Mann, der aus Hawaii stammt und eigentlich zur Hälfte Robbe ist, hat mitgemacht.

Sie hatten keine Angst, dass Sie diesen physischen Strapazen nicht mehr gewachsen sind?

Weaver: Natürlich dachte ich, dass ich das nicht schaffe, aber Regisseur Jim Cameron verlangt gerne Dinge von dir, denen du dich nicht gewachsen glaubst. Und dann stellt er die Leute zur Verfügung, die dir helfen, das zu bewältigen.

Wobei Sie in dem Film auch nicht im Alter von 73 zu sehen sind, sondern dank digitaler Animation einen Teenager darstellen. Wie war es, Ihre Jugenderinnerungen dafür hervorzuholen?

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Weaver: Ich gebe zu, dass das nicht unbedingt die glücklichste Zeit meines Lebens war. Ich war seinerzeit sehr groß, und deshalb sehr befangen und schüchtern. Gleichzeitig war ich voll leidenschaftlicher Emotionen. Ich habe Dinge viel intensiver wahrgenommen – Ungerechtigkeit oder Scheinheiligkeit etwa. Aber indem ich diese Rolle gespielt habe, konnte ich auf sehr behütete Weise in diesen Teil meiner Jugend zurückkehren.

Mit 14 änderten Sie doch Ihren Geburtsnamen Susan in Sigourney. Hatte das auch mit dieser Unsicherheit zu tun?

Weaver: Ich habe mich einfach nicht wie Susan oder Suzie gefühlt. Das klang zu niedlich – und ich war eben so groß. Wenn mich ein Junge zum Tanzen aufforderte, sagte ich zunächst Weaver, weil ich mich so fühlte, aber Sigourney hörte sich einfach besser an. Allerdings nannte man mich dann bald Siggy. Ich bin also meinem Schicksal nicht entkommen.

Wenn Sie sich mit den Teenagern von heute vergleichen, was sind die größten Unterschiede?

Weaver: Es fällt mir schwer zu verallgemeinern, weil jeder Mensch anders ist. Ich habe beim Dreh zum neuen „Avatar“ einige Zeit mit meinen jugendlichen Ko-Darstellern verbracht. Mir fällt auf, dass sie bestimmte Dinge sehr ernst nehmen – das gehört wohl zu diesem Alter. Einerseits mögen sie ihre Freiheit und lieben es, sich in extremer Weise selbst auszudrücken. Andererseits gibt es Phasen, in denen sie sich komplett in sich zurückziehen und dicht machen. Das wirkt natürlich auf Außenstehende sehr dramatisch. Ich glaube, Teenager überraschen sich ständig selbst, so wie sie uns überraschen.

Diese Einschätzung klingt sehr bedächtig und zurückhaltend. Aber es hat sich doch seit Ihrer Jugend unglaublich viel verändert. Würde sich die 14-jährige Susan bzw. Sigourney Weaver in der Welt von heute zurechtfinden?

Weaver: Sie haben Recht, die Gesellschaft und die Technologien sind natürlich ganz anders. Die Kinder und Jugendlichen von heute sind unglaublich vielen Einflüssen ausgesetzt, und ich hätte so etwas wohl nur schlecht ausgehalten. Ich ging auf ein Mädcheninternat, wo wir alle von wunderbaren alten Jungfern unterrichtet worden, die ihr ganzes Leben der Ausbildung ihrer Schülerinnen gewidmet hatten. Das war eine sehr behütete Umgebung. Und genau das war das Richtige für mich, so schüchtern wie ich war. Da konnte ich mich hinter meinen Büchern verstecken. Ich musste mich gewissermaßen noch mal im Mutterleib verkriechen, bis ich schließlich bereit war, herauszukriechen und die Erwachsenenwelt zu betreten.

Was ist aus Ihrer Sicht das Dilemma der heutigen Teenager?

Weaver: Wie gesagt, ich verallgemeinere ungern. Aber in der Pubertät bist du extrem kritisch mit dir selbst und du glaubst, dass die ganze Welt dich bewertet. Überall lauern Herausforderungen auf dich. Alles scheint eine Frage von Leben und Tod. Ein einziger Tag kann dein Leben auf den Kopf stellen. Und durch die sozialen Medien ist dieses Gefühl noch viel, viel intensiver, weil dein Leben noch mehr in die Öffentlichkeit gerückt wird. Ich mache mir Sorgen, dass die Kids das für zu wichtig nehmen, denn eigentlich ist es das nicht. Das ist auch das große Geschenk des Älterwerdens. Du denkst dir: „Ich geb’s auf und bin einfach die, die ich bin. Nehmt mich so, wie ich bin, oder lasst es bleiben.“

Sind Sie eigentlich mit Ihren Filmen Teenagern noch ein Begriff?

Weaver: Absolut keine Ahnung. Vielleicht kennen sie „Das Geheimnis von Green Lake“, wahrscheinlich „Avatar“, ansonsten womöglich noch „Ghostbusters“ und „Alien“, falls sie diese Art von Filmen mögen.

Sigourney Weavers digitalisierte Figur in "Avatar: Way of the Water" namens Kiri.
Foto: 20th Century Studios

Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass Sie mit „Avatar: The Way of Water“ Erfolg haben werden? Der Film muss ja wohl über eine Milliarde Dollar einspielen, um profitabel zu sein.

Weaver: Darüber mache ich mir absolut keine Sorgen, weil ich den Film schon gesehen habe. Ich denke, dass er noch mehr Geld einspielen wird als der erste, und das liegt nicht nur an der Optik, sondern nicht zuletzt an der Geschichte. Ich hoffe, dass er das Publikum auch daran erinnern wird, dass wir bessere Geschichten verdienen. Wenn Sie heutzutage ins Kino gehen, dann gibt es fast nur Marvel-Produktionen, die letztlich der gleiche Film in unterschiedlichen Welten sind. Das ist eine Welt des boom-boom-boom. Und von mir aus soll es auch diese Marvel-Diät geben, aber wir brauchen eben noch mehr – Stories und Charaktere, die echte Komplexität besitzen. Genau das möchte ich in meinen Job machen, und dafür liebe ich ihn.

Und Sie haben die Hoffnung, dass das Kino trotz der Konkurrenz durch die Streamingdienste auch künftig überleben wird?

Weaver: Absolut. Ich gehe selbst weiterhin ins Kino. Sie müssen sich nur „Avatar: The Way of Water“ in 3D anschauen. Das bietet virtuelle Attraktionen, wie Sie sie in den Erlebnisparks, zum Beispiel in Disney World, finden. Dort rasen Sie mit dem Motorrad, stürzen Berge hinab und tauchen ins Meer. Ich hätte am liebsten so etwas jeden Drehtag gemacht und habe Jim Cameron gefragt, ob wir nicht eine derartige Vorrichtung haben könnten. Er meinte, die würde hundertausende Dollar kosten. Aber abgesehen von solchen Trips hat eben unser Film auch eine sehr befriedigende Geschichte zu bieten.

Ihre 32-jährige Tochter hat Ihre Filme früher nicht gesehen. Das hat sich vermutlich geändert.

Weaver: Sie sagen es. Nur den neuen „Avatar“ kennt sie noch nicht. Oder vielmehr: Sie haben den Film noch nicht gesehen. Denn meine Tochter ist nicht-binär.

Wie erleben Sie das, dass Ihre Tochter sich als nicht-binär identifiziert?

Weaver: Am schwersten fiel mir die Grammatik. Es dauerte länger, als ich es erwartet hatte, mich an die dritte Person Plural zu gewöhnen. Aber ich unterstütze das voll und denke, dass das für sie perfekt ist. Ich bin auch sehr froh, dass sie in einer Welt leben, in der es so viele Identitäten und auch eine sehr große Gemeinde von nicht-binären Personen gibt.

Video: dpa

Letzteres ist Ausdruck der wachsenden Liberalisierung unserer Gesellschaft. Andererseits gibt es in Ihrem Land auch eine starke konservative Gegenrevolution.

Weaver: Die Ergebnisse der letzten Kongresswahlen, bei denen die Demokraten ihre Mehrheit im Senat ausbauen konnten, haben mir wieder mehr Mut gemacht. Die liberalen Wertvorstellungen unseres Landes sind in der Regel gesetzlich verankert, und die Leute, die diesen Fortschritt stoppen wollen, werden noch ein böses Erwachen erleben. Ja, wir erleben eine Schlacht der Philosophien, aber ich habe keinen Zweifel, dass sich der wahre Geist unseres Landes zeigen wird und dass Rechte, die momentan infrage gestellt werden, wie das Recht auf Abtreibung, ebenfalls gesetzlich festgeschrieben werden. Aber keine Frage, es sind schwere Zeiten – nicht zuletzt für Teenager. Wie schon gesagt, ich würde nicht wissen, wie ich mit der Welt klarkommen würde, wenn ich in diesem Alter wäre.

Soll „Avatar: Way of the Water“ die Ablenkung von solchen Problemen bieten?

Weaver: Der Film entführt Kinder und ihre Eltern aus den tagespolitischen Geschehnissen in eine andere Welt, aber gleichzeitig beschäftigt er sich mit ernsthaften Themen. Er zeigt Personen, die vor Gewalt fliehen müssen und die von ihren Geliebten getrennt werden. Er führt die Bedrohung der Natur vor Augen. Die Menschen haben ja immer noch nicht begriffen, dass dieser Planet nicht ihnen gehört. So gesehen bietet er vor allem jungen Leuten viel Stoff zum Nachdenken …

Sie hatten in Ihrer Jugend eine andere Ablenkung. Per Zufall tauchten Aufnahmen auf, die Sie 1964 beim Konzert der Beatles im Hollywood Bowl zeigen.

Weaver: Ich hatte keine Ahnung, dass es diesen Geist der Vergangenheit gab. Vor ein paar Jahren nahm das Management des Hollywood Bowl Kontakt mit mir auf und meinte: „Wir glauben, das sind Sie.“ Ich schaute mir die Aufnahmen an und begriff: „Mein Gott, das stimmt.“ Ich war hin und weg. Ich sehe da richtig elegant aus. Ich kann mich noch erinnern, wie ich einen Tag brauchte, mein Haar zurechtzumachen.

Doch erinnern Sie sich noch an die Musik.

Weaver: Das Problem war, dass ich die Jungs kaum hören konnte. Denn die Mädels rings um mich brüllten wie die Wahnsinnigen. Ich wollte dazu gehören und begann dann auch zu schreien, obwohl ich eigentlich keine Lust dazu hatte. Das hörte sich ungefähr so an [Weaver stößt eine Mischung aus Krächzen und Schrei aus]. Und ich war richtig wütend, dass die Musik völlig übertönt wurde.

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