In der jüngsten Sitzung des Jahres hat der Ziemetshauser Marktgemeinderat beschlossen, das historische Rentamt zu sanieren, um das denkmalgeschützte Gebäude zu einer offenen Ganztagsschule (OGTS) umzubauen. Zuvor stellte Projektleiterin Anna Kern ihre Kostenberechnung für die geplante Komplettsanierung vor. Diese sei notwendig, da sich das leer stehende Gebäude aktuell in einem schlechten Zustand befinde, schildert Kern. Die Innenräume samt Decken, die Fenster sowie die Elektronik müssten beispielsweise rundum erneuert werden.
Dabei ist es nötig, dass einerseits auf eine dem Denkmalschutz entsprechende Erneuerung geachtet wird. Das ehemalige Rentamt werde folglich laut Bürgermeister Ralf Wetzel „historisch nah“ restauriert. Andererseits müssten höhere Anforderungen an Gebäude zur Kinderbetreuung beachtet und umgesetzt werden. Dazu zählen, wie Anna Kern ausführt, zum Beispiel die Qualität der Innenräume und Sanitäranlagen sowie entsprechende Beleuchtung. Ebenso muss das Gebäude barrierefrei sein. Deshalb soll es einen Anbau mit einem Aufzug geben, um den zweiten Stock einfach zugänglich zu machen. Außerdem wird durch diesen Anbau eine Verbindung der beiden Gebäudeteile des historischen Rentamts gewährleistet.
So hoch ist die aktuelle Kostenberechnung für die Sanierung des Rentamts in Ziemetshausen.
Die Kosten für die Komplettsanierung muss der Markt Ziemetshausen nicht allein stemmen. Bezüglich möglicher Förderungen fand Ende November mit zuständigen Sachbearbeitern der Regierung von Schwaben eine Videokonferenz statt. Diese beurteilten die bisherigen Planungen des Architekturbüros Kern und des Marktgemeinderates als förderfähig. Die erste von Anna Kern vorgestellte Kostenberechnung belief sich brutto auf 4,6 Millionen Euro. Durch die Förderung der Regierung von Schwaben würde der Markt Ziemetshausen einer ersten Einschätzung nach etwa 2,4 Millionen Euro für die Sanierung des Gebäudes erhalten. Als nächster Schritt soll nun bis Mitte Dezember ein vorläufiger Förderantrag an die Regierung von Schwaben gestellt werden.
Seit dieser Videokonferenz berechnete Anna Kern die Kosten mit noch möglichen Einsparmaßnahmen neu. So könnten diese nach aktuellen Angaben - mitunter durch den Verzicht auf eine Fußbodenheizung und Einsparungen bei der geplanten Beleuchtung - von 4,6 Millionen auf 4,049 Millionen Euro gesenkt werden. Diese Berechnungen sollen durch das Architekturbüro Kern nun finalisiert werden.
Doch, wie Bürgermeister Wetzel in der Marktgemeinderatssitzung sagte, seien die Einsparmöglichkeiten nach den letzten Berechnungen am Limit. Der Markt Ziemetshausen werde also nach aktuellem Stand für die OTGS etwa zwei Millionen Euro selbst finanzieren müssen. Ob es weitere Förderungen durch das Landesamt für Denkmalschutz geben könnte, ist unklar. Wetzel zufolge sei diese Investition für den Markt Ziemetshausen jedoch sinnvoll, um durch die Sanierung des historischen Gebäudes neue Plätze für 120 Grundschulkinder schaffen zu können.
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