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Ziemetshausen: Markt Ziemetshausen muss nach längerer Zeit wieder Schulden aufnehmen

Ziemetshausen

Markt Ziemetshausen muss nach längerer Zeit wieder Schulden aufnehmen

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    Ziemetshausen muss heuer Schulden aufnehmen. Bürgermeister Ralf Wetzel erklärte, die Marktgemeinde sei trotzdem gut aufgestellt.
    Ziemetshausen muss heuer Schulden aufnehmen. Bürgermeister Ralf Wetzel erklärte, die Marktgemeinde sei trotzdem gut aufgestellt. Foto: Alexander Kaya

    Der Marktgemeinderat Ziemetshausen hat in seiner jüngsten Sitzung den diesjährigen kommunalen Haushaltsplan einstimmig beschlossen. Laut Bürgermeister Ralf Wetzel haben unter anderem die Inflation, die weggefallene Strompreisbremse oder die Erhöhung der Kreisumlage größere Auswirkungen auf die Finanzlage der etwa 3.200 Einwohner großen Marktgemeinde. Zum Jahresende 2023 hatte

    Personalkosten und Kreisumlage steigen

    Der Verwaltungshaushalt weist Einnahmen und Ausgaben in Höhe von etwa 8,1 Millionen Euro auf und liegt somit um fast 900.000 Euro höher als im Vorjahr. Die Kämmerei hat die Gewerbesteuereinnahmen "vorsichtig und dennoch zuversichtlich" angesetzt und plant mit 1,4 Millionen Euro. Im Vorjahr lieg das Rechnungsergebnis bei rund einer Million Euro. Bei der Einkommenssteuer ist der Vorjahresansatz leicht erhöht auf zwei Millionen Euro. Die Schlüsselzuweisung reduziert sich wie bereits 2023 um 66.500 auf 510.000 Euro. Die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer bleiben auf Vorjahresniveau.

    Neue Kita in der Vesperbilder Straße

    Im Bereich Kindergarten ergeben sich laut Verwaltung durch mehrere Langzeiterkrankungen des Personals Mehrkosten. 200.000 Euro sind für den geplanten Kinderhort im Historischen Rentamt vorgesehen, eine Millioneninvestition wird im nächstjährigen Haushalt folgen. Da es ab August 2026 einen gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter (zunächst für die Erstklässler) gibt, auch während der Ferien, muss die Marktgemeinde handeln und eine Angebotslücke schließen (wir berichteten).

    Aus dem Gemeindebereich besuchen vier Schüler die Grundschule Balzhausen, die zum Schulverband

    Für die Sanierung der Mittelschule Thannhausen muss Ziemetshausen tief in die Tasche greifen

    Auf der Ausgabenseite schlägt sich die Kreisumlage, die um zwei Prozent angehoben worden ist, nieder und beträgt nun 2,1 Millionen Euro, also 120.000 Euro mehr als im Vorjahr. Die allgemeine Verwaltungskostenumlage an die VG Ziemetshausen beträgt heuer 781.000 Euro und die Gewerbesteuerumlage 150.000 Euro.

    Der Vermögenshaushalt hat ein Gesamtvolumen von knapp 6,5 Millionen Euro. Hier sind alle Investitionen in Steine oder andere Vermögenswerte aufgelistet. So muss der Markt Ziemetshausen seit dem vergangenen Jahr für die Sanierung der Mittelschule Thannhausen eine Investitionsumlage an den Schulverband zahlen. Heuer sind dafür 203.000 Euro veranschlagt. Im kommenden Jahr sind über 300.000 Euro, im Haushaltsjahr 2026 über 400.000 Euro dafür vorgesehen.

    Fast 2,8 Millionen Euro gibt Ziemetshausen heuer für den Neubau der neuen Kita St. Peter und Paul an der Versperbilder Straße aus, die zum neuen Kindergartenjahr in Betrieb gehen wird. Der Erwerb von Grundstücken (Ziemetshausen West, Zusamgarten) schlägt mit 1,6 Millionen Euro zu Buche. Für die Kläranlage sind heuer 275.000 Euro plus 155.000 für die "Anschaffung eines beweglichen Anlagevermögens" veranschlagt, für die kommenden drei Jahre kommen Investitionen von je einer halben Million Euro hinzu. Für den Historischen Zusamsteg werden heuer und 2025 jeweils etwa 150.000 Euro bereitgestellt.

    Ziemetshausen finanziell gut aufgestellt, aber schuldenlose Zeit vorbei

    Bürgermeister Ralf Wetzel erklärte in der öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderats, Ziemetshausen sei finanziell gut aufgestellt, doch stünden heuer und in den kommenden Jahren wichtige und große Investitionen an. Der zweite Bürgermeister Edwin Räder zeigte sich erfreut, dass zum Jahresende 2023 die Rücklage um 171.362 auf 2,86 Millionen Euro wachsen konnte und betonte, dass man in den vergangenen Jahren sehr gut gewirtschaftet und Schulden abgebaut habe. 

    Bereits seit 2022 ist Ziemetshausen schuldenfrei, doch das wird sich bald ändern. Zur Deckung des Vermögenshaushalts wird die Rücklage auf die Mindestrücklage von nur noch 66.500 Euro reduziert. Laut Kämmerin Katja Schramm ist 2024 eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,4 Millionen Euro angesetzt. Eine Prognose für die Schuldenentwicklung der kommenden Jahre gebe es nicht. Nach aktuellem Stand rechnet die Marktgemeinde mindestens bis 2026 nicht mehr damit, neue Rücklagen aufzubauen.

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