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Ziemetshausen: Landrat Reichhart lehnt Projekt mit 35 Windrädern ab

Ziemetshausen

Landrat Reichhart lehnt Projekt mit 35 Windrädern ab

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    Im Süden des Landkreises Günzburg will ein Investor einen großen Windpark bauen. Der Landrat spricht sich gegen das Projekt aus.
    Im Süden des Landkreises Günzburg will ein Investor einen großen Windpark bauen. Der Landrat spricht sich gegen das Projekt aus. Foto: picture alliance/dpa

    Ein Investor plant auf dem Gebiet von Ziemetshausen und Aichen Windkraftanlagen zu erstellen. Wie viele Anlagen letztendlich realistisch sind, steht derzeit nicht fest. Landrat Hans Reichhart spricht sich gegen das Vorhaben in dieser Form aus. „Wir sind bereit, auch bei uns einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Allerdings muss dies in Maßen erfolgen und darf keine Region überfordern“, betonte der Landrat am Montagnachmittag in einer Presseerklärung. „Die jetzt im Bereich Ziemetshausen und Aichen geplanten Anlagen sind zu viel.“

    Wie berichtet, möchte die Altus renewables GmbH mit Sitz in Karlsruhe als Investor Windenergieanlagen an fünf Standorten im oberen Zusamtal errichten. In Voranfragen war von der maximal möglichen Anzahl von 37 Windrädern die Rede gewesen, gegenüber unserer Redaktion hatte das Unternehmen erklärt, dass aufgrund der eingegangenen Stellungnahmen die Maximalzahl auf 24 Windenergieanlagen reduziert worden seien, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk sprach der Projektleiter davon, dass am Ende „vielleicht nur 15 Anlagen“ gebaut werden. Dem Landratsamt Günzburg war jedoch in der vergangenen Woche keine Verringerung der Anzahl der Anlagen bekannt. Die Gemeinderäte von Ziemetshausen und Aichen hatten den Plänen des Unternehmens bereits eine Absage erteilt. Die Windräder passen laut den Ratsmitgliedern nicht ins Landschaftsbild, vor allem nicht an den Wallfahrtsort Maria Vesperbild, würden zu einer enormen Belastung vor Ort führen und hätten große Auswirkungen auf Natur- und Artenschutz.

    Ziemetshausen und Aichen: Landrat Hans Reichhart kritisiert geplante Windkraftanlagen

    Wo im Landkreis Günzburg Windkraftanlagen gebaut werden dürfen, ist im Regionalplan Donau-Iller geregelt. Dieser weist sogenannte Vorranggebiete für Windkraftanlagen aus, die potenziell für Windenergie geeignet wären.  Aktuell wird wie berichtet der Teilplan „Windenergie“ des Regionalplans fortgeschrieben, also aktualisiert, was auch die Ausweisung weiterer Vorranggebiete für Windkraftanlagen bedeutet. Der Regionalplan wird vom Regionalverband Donau-Iller erstellt. Hier handelt es sich um einen länderübergreifenden Zusammenschluss, der die Landkreise Günzburg, Neu-Ulm, Unterallgäu, Biberach, den Alb-Donau-Kreis sowie die Städte Ulm und Memmingen umfasst.

    Im Zuge der Energiewende und entsprechender bundesgesetzlicher Regelungen soll der Anteil der Flächen für Windenergie im Gebiet des Regionalverbandes Donau-Iller auf mindestens 1,8 Prozent der Gesamtfläche erhöht werden, heißt es dazu aus dem Landratsamt Günzburg. Insgesamt umfasst der Regionalverband eine Fläche von etwa 5460 Quadratkilometern. Derzeit sind etwa 0,43 Prozent der Verbandsfläche als Vorranggebiete für Windenergie ausgewiesen.

    Windräder in der Region Donau-Iller: Landrat Hans Reichhart fordert fairen Ausgleich

    Für den Landkreis Günzburg bedeutet dies, dass geeignete Flächen für Windkraftanlagen festgelegt werden müssen. Im Zuge des Anhörungsverfahrens zur Fortschreibung des Teilplans „Windenergie“ gab Landrat Hans Reichhart im Namen des Landkreises Günzburg eine Stellungnahme dazu ab. Er betonte dabei von Anfang an die Notwendigkeit einer gerechten Verteilung der Windkraftanlagen auf alle Regionen des Regionalverbands.

    In der dreiseitigen Stellungnahme des Landkreises wird gefordert, dass bei der Fortschreibung des Regionalplans sowohl die regionalen Bedürfnisse als auch die Belange der Bürgerinnen und Bürger angemessen respektiert werden sollten. Die Lasten müssten „fair und gleichmäßig verteilt“ werden, heißt es in der Stellungnahme. Außerdem dürften regional bedeutsame Vorhaben durch die Ausweisung weiterer Vorranggebiete nicht gefährdet werden. (AZ, mit rjk)

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