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Ziemetshausen: Die Zukunft des Waldes war Thema beim Waldbegang

Ziemetshausen

Die Zukunft des Waldes war Thema beim Waldbegang

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    Zahlreiche Interessierte folgten in Ziemetshausen den Ausführungen von Revierleiter Hubert Forstner (links).
    Zahlreiche Interessierte folgten in Ziemetshausen den Ausführungen von Revierleiter Hubert Forstner (links). Foto: Kutter, AELF

    Einen Waldbegang machten etwa 35 waldinteressierte und waldbesitzende Bürger aus Ziemetshausen und Umgebung. Im Kern des Nachmittags ging es darum, welche Baumarten in Zukunft noch wirtschaftlich sinnvoll in unseren mittelschwäbischen Wäldern wachsen können.

    Die Thematik wurde vom langjährigen Revierförster Hubert Forstner im Gemeindewald des Marktes vorbereitet und an verschiedenen Beispielen praxisnah erläutert. Unterstützend war auch der Abteilungsleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach-Mindelheim, Stefan Friedrich, mit von der Partie.

    Die Weißtanne spielt eine große Rolle

    Die interessierte Zuhörerschar erfuhr aus erster Hand, wie man die großflächig noch vorhandenen Fichtenmonokulturen fachgerecht und zielführend in klimaresistente Mischbestände umbauen kann. Eine große Rolle nehme die stabile Weißtanne ein. Mit ihrer tiefen Pfahlwurzel könne die Tanne im Gegensatz zur Fichte andere und frischere Bodenschichten erschließen. Sie wird entweder künstlich im Schatten der Altfichten angebaut oder aus der oft reichlich ankommenden Tannennaturverjüngung in den nächsten Bestand übernommen. Dabei ist die Dichte des Rehwildbestandes oft das entscheidende Maß, denn die Tanne steht beim Rehwildverbiss an erster Stelle. Nicht weniger wichtig ist die Beteiligung verschiedenster Laubbaumarten, die in vorhandene Lücken oder kleinere Randflächen eingebracht werden können, sofern die Wuchsbedingungen der Böden dies zulassen.

    Den Zuhörern konnten die Forstleute anhand der Standortskarten und der Untersuchung der Böden mittels eines Bohrstockes vieles näherbringen. So wurden im Gemeindewald in den zurückliegenden Jahren einige Eichen-, Buchen-, Bergahorn-, Roteichen- und Vogelkirschengruppen erfolgreich eingebracht. Auch einige „Exoten“ wie Schwarznüsse, Esskastanien, Speierlinge, Mammutbäume oder Baumhasel wurden gepflanzt. Die Forstleute präsentierten den Teilnehmenden auch einen Praxisanbauversuch (PAV) auf größerer Fläche. In den neuen Versuchszaun wurden 200 Baumhaseln und 200 Bornmüllertannen versuchsweise gepflanzt, beide Baumarten haben ihre Herkunft in der Zentraltürkei. Spannend werde es sein, wie sich die „Fremdländer“ in Laufe der Jahre mit geänderten Klimabedingungen bei uns behaupten werden. Die Waldbewirtschafter erhoffen sich künftig wertvolle Erkenntnisse aus solchen Versuchen.

    Der Borkenkäfer ist aktiv

    Ein weiteres Thema war die sehr aktuelle Käferproblematik in den Fichtenbeständen. Anhand von Käferfallen konnten sich die Teilnehmer die beiden relevanten Käferarten „Buchdrucker“ und „Kupferstecher“ anschauen. Abschließend konnte man sich an einem Beispiel die sehr wichtige Pflege von jungen Beständen und die Astung in jungen Douglasienbeständen vor Augen führen lassen. (AZ)

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