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Ziemetshausen: Die Bedrohung durch den Laubholzbockkäfer ist jetzt Geschichte

Ziemetshausen

Die Bedrohung durch den Laubholzbockkäfer ist jetzt Geschichte

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    Wie ist die Lage in Sachen Laubholzbockkäfer abschließend zu bewerten? Verschiedene Ämter haben zu einem Informationsgespräch eingeladen.
    Wie ist die Lage in Sachen Laubholzbockkäfer abschließend zu bewerten? Verschiedene Ämter haben zu einem Informationsgespräch eingeladen. Foto: Peter Voh

    Asiatischer Laubholzbockkäfer: Über viele Jahre hinweg war dieses Stichwort für das Gebiet rund um den Ziemetshauser Ortsteil Schönebach mit einem unangenehmen Thema verbunden. Doch vor Kurzem konnten alle Einschränkungen mit Blick auf den Forstschädling aufgehoben werden. Experten informierten nun vor Ort über die aktuelle Lage.

    Nachdem Ziemetshausens Bürgermeister Ralf Wetzel vor Kurzem schon das Ende der Beeinträchtigungen durch das Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALBK) für die Bürgerinnen und Bürger von Schönebach und die umliegenden Orte angekündigt hatte, lud nunmehr das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Krumbach, federführend für die weiteren an der Aktion beteiligten Behörden, zu einem abschließenden Informationsgespräch nach Schönebach. Ab dem 1. November werden alle getroffenen Maßnahmen bezüglich des Asiatischen Laubholzbockkäfers aufgehoben. Somit können alle Waldnutzer wieder uneingeschränkt in den Wäldern tätig werden.

    Der Ziemetshauser Bürgermeister ist erleichtert

    Wetzel hieß Forstdirektorin Eva-Maria Birkholz, ihre mit dem Käfer betraute Fachkollegin Ilka Heckner sowie die Vertreter vom AELF Augsburg, der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF), beide in Freising, und den örtlichen Forstamtmann Hubert Forstner willkommen. Wetzel zeigte sich erleichtert über das Ende des jahrelangen Kampfes gegen einen der gefährlichsten Forstschädlinge.

    Wetzel betonte die Wichtigkeit und die Richtigkeit des von der Marktgemeinde vor dem Verwaltungsgericht erzielten Vergleichs mit den staatlichen Behörden, hätten doch der spürbar verringerte Quarantänebezirk und das vorgezogene Auslaufdatum der Einschränkungen (Beginn der Holzarbeiten in den Wäldern) wesentliche Erleichterungen gebracht. Den betroffenen Bürgern dankte er für die aufgebrachte Geduld, aber auch für Akzeptanz und Unterstützung der behördlichen Maßnahmen. Dank erfuhren auch die Ämter und deren unmittelbar damit Beschäftigten.

    Es begann am Friedhof in Schönebach

    Ausgehend vom Friedhof in Schönebach, in dessen Nähe am 14. Oktober 2014 der erste ALBK entdeckt wurde, lud Ilka Heckner vom AELF Krumbach zu einer kleinen Rundfahrt zu markanten Stationen der achtjährigen "Leidenszeit". Forstamtmann Hubert Forstner erinnerte daran, dass an der Grotte südlich des Ortes, wo ein Käfer in einer Lockstofffalle gefunden wurde, ein Waldbesitzer seinen kompletten Laubholzbestand ummachen musste, weil die Vorschriften verlangen, dass dies im Umkreis von 100 Metern vom Fundort zu erfolgen hat. Damit soll eine mögliche weitere Verbreitung des Käfers verhindert werden.

    Diese Schilder im Bereich Schönebach/Uttenhofen wird es ab November nicht mehr geben.
    Diese Schilder im Bereich Schönebach/Uttenhofen wird es ab November nicht mehr geben. Foto: Peter Voh

    Nicht nur mit Fallen war man dem Käfer "hinterher". Geübtes Personal hat mit stark vergrößernden Ferngläsern Laubbaumstämme auf erstaunlich kreisrunde Bohrlöcher abgesucht, Baumkletterer sind den Spuren nachgegangen. Spürhunde kamen zum Einsatz. Forstdirektorin Birkholz lobte den fruchtbaren Einsatz von pensionierten Förstern oder entsprechenden Personen, die dem Behördenpersonal eine wertvolle Stütze waren. Ilka Heckner zeigte anhand eines Fundstückes die ausgeprägten Fressspuren von Larven des Käfers.

    Die Käfer können ganze Wälder vernichten

    Dem Hunger der Käfer können ganze Bäume und Wälder zum Opfer fallen. Dies war jedoch in Schönebach und Umgebung gottlob nicht der Fall. Auf die Kosten angesprochen, die die ganze Aktion in den vergangenen acht Jahren nach sich gezogen hat, wurde von den Freisinger Behörden ein Betrag in den Raum gestellt, der die Millionengrenze an Euro bei Weitem übertroffen haben könnte. Genaue Zahlen liegen nicht vor, die Schäden der betroffenen Wald- und Gartenbesitzer werden wohl nicht mehr zu ermitteln sein.

    Die Warnschilder können jetzt abgenommen werden

    Letzte Aufmerksamkeit bei dem aufschlussreichen Rundgang galt den großen Schildern an Waldwegen und an markanten Stellen im Offenland, die darauf hinweisen, dass man sich im Quarantänebereich befindet und dass es untersagt ist, von hier Laubholz abzufahren. Mehr als zwei Dutzend Schilder haben AELF und LfL/LWF insgesamt angebracht, die nunmehr am 31. Oktober wieder abgenommen werden können.

    Damit können sich die Waldbesitzer in und um Schönebach und bis in den Landkreis Augsburg hinein, aber auch manche Gartenbesitzer im Ort selber, wieder uneingeschränkt auf ihrem Territorium bewegen und eben jetzt mit der anstehenden Waldarbeit ohne Behinderungen beginnen.

    Für den kleinen Ort Schönebach und die Marktgemeinde Ziemetshausen werden diese letzten acht Jahre wohl in die Chronik mit eingehen.

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