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Ziemetshausen: Das Baugebiet Zusamgarten in Ziemetshausen steht in der Kritik

Ziemetshausen

Das Baugebiet Zusamgarten in Ziemetshausen steht in der Kritik

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    Ein Geh- und Radweg in Verlängerung des Lindenwegs teilt das Baugebiet Zusamgarten, das der Markt Ziemetshausen plant. Das Wiesengelände links vom Weg gehört der Gemeinde, ist eine Baulücke und soll vier Häuser fassen. rechts  vom Weg geht es in Richtung Zusam. Dort sollen längs des Wegs ebenfalls vier Häuser entstehen, was umstritten ist.
    Ein Geh- und Radweg in Verlängerung des Lindenwegs teilt das Baugebiet Zusamgarten, das der Markt Ziemetshausen plant. Das Wiesengelände links vom Weg gehört der Gemeinde, ist eine Baulücke und soll vier Häuser fassen. rechts vom Weg geht es in Richtung Zusam. Dort sollen längs des Wegs ebenfalls vier Häuser entstehen, was umstritten ist. Foto: Peter Voh

    Wellen im Zusammarkt Ziemetshausen schlägt das geplante Baugebiet Zusamgarten, das heuer im Sommer im Marktgemeinderat vorgestellt worden war. Nicht wenige Bürgerinnen und Bürger sorgen sich um die Natur in der Auenlandschaft an der Zusam, an deren Grenzen das Gebiet geplant ist. Wie wir berichteten, sollen acht Einfamilienhäuser im Süden des Ortes, westlich der Allgäustraße errichtet werden. Vier Häuser sollen östlich eines bestehenden Geh- und Radweges eine Baulücke ausfüllen, weitere vier Häuser sollen westlich des Wegs entstehen. Die Fläche östlich des Radweges gehört der Gemeinde, die westlichen Flächen sind in privater Hand. 

    Die Bedenken aus der Bürgerschaft betreffen vor allem den Naturschutz und den Hochwasserschutz. So habe man in Ziemetshausen die privilegierte Situation, eine relativ intakte Auenlandschaft rund um die Zusam zu besitzen, mit anmoorigen, oft nassen Bereichen und großer Artenvielfalt. Erst kürzlich habe sie auf dem Fahrradweg dort eine überfahrene Zauneidechse gefunden, sagt eine Ziemetshauserin und liefert damit einen kleinen Beweis für das Vorhandensein geschützter Arten. 

    Außerdem berge die Zusam die Gefahr von Hochwassern, die dann auch diese Häuser bei einem 100-jährlichen

    Auch Ziemetshausen bemüht sich beim Bauen um Nachverdichtung

    "Es handelt sich hier um ein extrem kleines Baugebiet, das ist die politisch gewollte Nachverdichtung", sagt Bürgermeister Ralf Wetzel im Gespräch mit unserer Zeitung. Er spricht von einem hohen Baudruck in Ziemetshausen mit nicht wenigen Interessenten aus dem Ort. Das bestehende Baugebiet Allgäustraße sei praktisch ausgeschöpft. Insgesamt habe es die Gemeinde nicht leicht, neue

    Bedenken von Behörden und Bürgern werden in den Bebauungsplan eingearbeitet

    Wenn er Behörden frage, ob man hier oder da eine Genehmigung für ein Baugebiet bekommen könnte, dann wollten diese erst einmal genau wissen, wovon man spreche, etwa was die präzise Lage und die Größe anbetreffe. Darum mache es nur Sinn, eine konkrete Planung vorzulegen, für die dann entsprechende Stellungnahmen von Behörden, aber auch Bürgerinnen und Bürgern eingehen würden, so Wetzel. Die Stellungnahmen würden dann in den Plan eingearbeitet, oder aber der Plan müsse abgespeckt werden. Am Ende stelle sich immer die Frage, was wirtschaftlich und naturschutzrechtlich möglich sei. Man halte sich in jedem Fall an die Gesetze, sagt der Bürgermeister. 

    Er räumt ein, dass dem Gemeinderat bewusst gewesen sei, dass das Baugebiet in Teilen problematisch sein könnte, doch das gelte es eben mit dem Bebauungsplanverfahren herauszufinden. Wetzel habe bereits mehrere Gespräche mit besorgten Bürgern gehabt. Alle Bedenken würden im Verfahren berücksichtigt und man wolle als Gemeinde nur realisieren, was rechtlich möglich sei. Eine Gartenecke eines Bauplatzes des Gebiets Zusamgarten liege im Bereich eines 100-jährlichen Hochwassers und andere Ecken von Gärten lägen im FFH-Schutzgebiet. Da müsse man die Stellungnahmen abwarten und er könne sich nicht vorstellen, "dass wir uns gegen eine Entscheidung stellen werden". Man werde am Ende Maß und Mitte finden zwischen den Interessen der Bestandsanlieger und denen zukünftiger Bauherren und auch jenen der Naturschützer.

    Die Auslegungsfrist für Stellungnahmen zum Bebauungsplan endete bereits am 25. September. Nun werde der Planer die eingegangenen Stellungnahmen in eine neue Fassung einarbeiten. Möglicherweise bereits in der Novembersitzung des Marktgemeinderats könnte das Thema wieder auf der Tagesordnung stehen, war aus dem Bauamt zu erfahren. Wie die Bauplatzvergabe an die vielen Bauwilligen, hauptsächlich aus der Gemeinde, erfolgen solle, das sei bisher nicht abschließend geklärt. Er gehe aber davon aus, dass die Gemeinde die Plätze vergebe und nicht irgendein Investor. Denn, wenn es die Gemeinde dies tue, dann habe sie die Möglichkeit einer Auswahl der Bewerber und müsse nicht darauf schauen, wer das meiste Geld bezahle, wie das bei Investoren eher der Fall sei. 

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