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Ziemetshausen: An der Vesperbilder Straße entstehen im Eiltempo 80 Kita-Plätze

Ziemetshausen

An der Vesperbilder Straße entstehen im Eiltempo 80 Kita-Plätze

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    Bürgermeister Ralf Wetzel (Zweiter von rechts) hat Verantwortliche und die Presse zu einer Baustellenbegehung eingeladen.
    Bürgermeister Ralf Wetzel (Zweiter von rechts) hat Verantwortliche und die Presse zu einer Baustellenbegehung eingeladen. Foto: Oliver Wolff

    Die neue, noch im Bau befindliche Kindertagesstätte an der Vesperbilder Straße am Ortsausgang in Ziemetshausen nahe der Bundesstraße 300 sieht von außen schon ziemlich fertig aus. Der Holzbau ist auch im Inneren bereits weit vorangeschritten. Derzeit wird weiter an der Elektrik geschraubt, danach folgt der Innenausbau mit Böden, Deckenverkleidungen oder dem Einbau sanitärer Anlagen. "Wir sind im Zeit- und Kostenplan", gibt Architekt Gerhard Glogger bei einem Pressetermin vor Ort bekannt. Bürgermeister Ralf Wetzel betont die Bedeutung, neue Kindergartenplätze möglichst schnell und zielstrebig zu schaffen.

    Markt Ziemetshausen ist Bauherr aber nicht Träger

    Der Markt Ziemetshausen wurde im Mai 2021 Eigentümer des Grundstücks an der Ziemetshauser Straße. "Im Sommer 2020 gab es erste Überlegungen im Marktgemeinderat", erinnert sich Bürgermeister Wetzel. Da das Grundstück im Außenbereich der Marktgemeinde liegt, musste der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Der Markt machte Tempo: Für den Bebauungsplan wurde Anfang September 2021 der abschließende Satzungsbeschluss gefällt. Das Landratsamt erteilte Ende Mai 2022 die Baugenehmigung zum Neubau der Kindertagesstätte. Es folgten Planungen und Ausschreibungen. Weniger als ein Jahr später im März 2023 erfolgte der Baubeginn. 

    Nur geringe Baupreiserhöhung

    Die geschätzten Baukosten beliefen sich laut Wetzel auf 4,3 Millionen Euro, die Auftragssumme liegt momentan bei etwa 4,5 Millionen Euro. Eine Kostensteigerung sei in der heutigen Zeit absolut gewöhnlich und in diesem Fall eher unterdurchschnittlich. "Wir haben eine Förderung bei den Gesamtkosten von insgesamt circa 42 Prozent", fügt Architekt Glogger hinzu und betont, dass diese Quote im Vergleich beträchtlich sei. Rathauschef Wetzel verweist auf die angewendete klimaschonende Holzständerbauweise und der energetisch modernsten Ausrichtung. Der Markt Ziemetshausen erhält eine sogenannte FAG-Förderung (Finanzausgleichsgesetz) in Höhe von 1,89 Millionen Euro sowie eine Holzbauförderung in Höhe von 108.000 Euro. 

    Wie berichtet, wird der Markt sich als Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen zurückziehen, sowohl bei der neuen Kita an der Vesperbilder Straße als auch bei der bestehenden "Märcheninsel" inklusive Waldkindergarten. Man wolle die Trägerschaft in professionellere Hand geben, sagt Wetzel und begründet die Entscheidung auch mit erforderlichen Ausschreibungen. Mehr als ein Dutzend geeignete Organisationen für eine Trägerschaft der beiden örtlichen Einrichtungen wurden angeschrieben. Für die seit bald 30 Jahren bestehende Kindertageseinrichtung "Märcheninsel" hat sich der Marktgemeinderat zugunsten der KJF (Katholischen Jugendfürsorge) entschieden. Die Organisation der Diözese Augsburg betreibt bereits neun Kindertagesstätten von Nördlingen bis Murnau. 

    Die Kita an der Vesperbilder Straße ist in Holzständerbauweise errichtet worden.
    Die Kita an der Vesperbilder Straße ist in Holzständerbauweise errichtet worden. Foto: Oliver Wolff

    Für die neue Kita an der Vesperbilder Straße, deren Eröffnung für das Kindergartenjahr 2024/25 im September vorgesehen ist, hat sich die Marktgemeinde für die örtliche katholische Kirchenstiftung als Träger entschieden. Daher wird der Name der Kita auch St. Peter und Paul heißen. Die administrative Unterstützung im Betrieb der Einrichtung erfolgt unter Leitung des Kita-Zentrums St. Simpert, das über 400 Kitas in der gesamten Diözese Augsburg betreut. 

    Die Pfarrei St. Peter und Paul kooperiere mit St. Simpert und werde der Verwaltungsträger sein sowie sich um die Personalbeschaffung kümmern, erklärt Wetzel. "Wir als Markt sind Bauträger und Eigentümer der Immobilie, die wir dem Träger für den Betrieb der Kita entgeltfrei zur Verfügung stellen. Wir sind Defizitträger zusammen mit der örtlichen Pfarrei, weil Kitas trotz staatlicher Zuschüsse und Elternbeiträge nicht kostendeckend betrieben werden können." Der Bürgermeister fügt im Namen des gesamten Marktgemeinderats hinzu, dass man stolz darauf sei, bisher immer den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung erfüllt zu haben. "Wir bekommen jetzt eine neue, hochmoderne Kindertagesstätte, die dem Zeitgeist entspricht. Ein nachhaltiges, großräumiges und helles Gebäude." 

    Keine Konkurrenzsituation der beiden Kitas in Ziemetshausen

    In der neuen Kita St. Peter und Paul werden vier Gruppen untergebracht, je zwei Krippen- und Kindergartengruppen. Hinzu kommen ein großer Speiseraum, der auch als Aula genutzt werden kann, und ein Mehrzweckraum, der als Turnhalle verwendet werden kann. Die Krippengruppen sind für je 15 Kinder ausgelegt, die Kindergartengruppen für je 25 Kinder.

    Neben einer energetischen Lüftungsanlage ist auch eine Fußbodenheizung verbaut, Wärme wird über eine Erd-Wärmepumpe erzeugt, der Strom kommt unter anderem von einer 30-KW-Solaranlage auf dem Dach. 

    Im ersten Schritt sollen bis zu 50 Kinder von der "Märcheninsel" in die neue Kita "umziehen". Dafür gab es ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren (ähnlich wie bei der Musikschule, wir berichteten), bei dem Eltern einen Wechselwunsch hinterlegen wollten. Doch die Kindertagesstätten würden Hand in Hand arbeiten, verspricht Wetzel, da sie zum selben Dachverband, sprich zum Bistum Augsburg gehören. "Es wird keine Konkurrenzsituation entstehen."

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