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Ziemetshausen: So entstehen 2800 Kilo Holzkohle aus 23 Ster Buchenholz

Ziemetshausen

So entstehen 2800 Kilo Holzkohle aus 23 Ster Buchenholz

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    Der Einsatz aller Beteiligten hat sich gelohnt – der Kohlemeiler in Ziemetshausen hat beste Holzkohle freigegeben.
    Der Einsatz aller Beteiligten hat sich gelohnt – der Kohlemeiler in Ziemetshausen hat beste Holzkohle freigegeben. Foto: Peter Voh

    Der Kohlemeiler von Ziemetshausen ist Geschichte. Nach knapp zwei Wochen vom Köhlerplatte-Errichten, dem Quandel-Aufbauen, dem Anstellen und Aufschichten des Buchenholzes sowie anschließendem Abdecken mit Gras und Boden und dem Entfachen des Meilers, dann dem Ablöschen durch die Feuerwehr nach vier Tagen konnten, witterungsbedingt etwas früher als geplant, 497 Sack bester Holzkohle abgefüllt werden. Der meilererfahrene Revierförster Armin Desch und Joachim Böck vom Heimatverein als Initiatoren und Organisatoren sind sowohl mit der Menge als auch der Qualität der gewonnenen

    Nach zehn Tagen bestem Wetter, wenn auch etwas zu warm, hat man sich aufgrund angesagter Regenfälle zu vorzeitigem „Einbringen der Ernte“ entschieden. So wurde das im Meiler verkohlte Holz bereits am späten Freitagnachmittag freigelegt, musste aber punktuell nochmals abgelöscht werden. Mit großen Kohlegabeln wurde das „schwarze Gold“ per Muldenkipper am Ende der Kohlstattstraße zum Abkühlen ausgebreitet.

    Zahlreiche Besucher kommen zur Köhleraktion

    Auch hier waren, wie überhaupt während der gesamten Köhleraktion, wieder viele Neugierige vor Ort, um die schweißtreibende Arbeit eines Köhlers zu verfolgen. Mittels einer alten Kohlenwaage wurde die blau schimmernde Holzkohle in Papiersäcke abgefüllt. Da sich die Aktion bis tief in die Nacht hineinzog, musste unter Scheinwerferlicht weitergearbeitet werden. Für die Beteiligten war dies eine anstrengende und ungewohnte Arbeit, die sie mit ihrem Einsatz aber mit jedem gefüllten Sack belohnt sahen. 

    Gut abgekühlt wurde die Holzkohle von der Straße weg in Säcke abgefüllt.
    Gut abgekühlt wurde die Holzkohle von der Straße weg in Säcke abgefüllt. Foto: Peter Voh

    Samstagvormittag konnten dann vor Ort neben der Köhlerhütte die ersten Säcke mit Original „Zusamtaler Buchenholzkohle aus dem Seyfriedsberger Forst – Jahrgang 2023“ an den Mann gebracht werden. Der Ort des mehrwöchigen Geschehens hat seine vorherige Ruhe in der Randlage von Ziemetshausen wiedergefunden, die Köhlerplatte ist geräumt, der Platz um die Köhlerhütte herum ist wieder frei und gehört nunmehr – nach den Kindergartenferien – wieder den Kleinen des Waldkindergartens. Die werden übrigens auch in den Genuss der Hütte kommen, die zunächst stehen bleiben wird. In der ersten Augustdekade wurde die zünftige Köhlerhütte gebaut, die den Köhler für die Zeit seiner Arbeit beherbergt. 

    Bei dieser Gelegenheit möchte der Heimatvereinsvorsitzende Joachim Böck neben seinen Helfern und Gönnern der Meileraktion auch Bürgermeister Ralf Wetzel und seiner Mannschaft im Rathaus sowie den Marktgemeinderäten für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Durchführung und dem Gelingen dieser wohl einzigartigen Veranstaltung des Wiederbelebens eines alten Handwerks herzlich danken.

    Am Sonntag, 3. September, dem Museumssonntag, können während der Öffnungszeit von 14 bis 17 Uhr noch etwa 300 Säcke Holzkohle erworben werden. Von jedem verkauften Papiersack geht auf Wunsch des Heimatvereins ein Euro als Spende an das Kinderhospiz in Grönenbach. Die Köhleraktion wurde auch mehrmals vom Bayerischen Fernsehenbesucht, das eine Zusammenfassung des Ganzen in Kürze im Rahmen der Abendschau zwischen 17.30 Uhr und 18.30 Uhr zeigen wird. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.

    Aus 23 Ster luftgetrocknetem Buchenholz konnten etwa 2800 Kilo Holzkohle gewonnen und in Säcke verpackt werden.
    Aus 23 Ster luftgetrocknetem Buchenholz konnten etwa 2800 Kilo Holzkohle gewonnen und in Säcke verpackt werden. Foto: Stadtarchiv Krumbach
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