Wenn der „James Bond von Wiesenbach“, der leider nicht sehr helle Dorfpolizist Ferdinand Fuchs, und die wichtigtuerische Hobbydetektivin Helene Marpel gemeinsam oder besser, gegeneinander, ermitteln, dann kann es nur eines geben: Turbulenzen. Jedenfalls haben die beiden Schmuckdiebe Thomas und Eduard nichts zu lachen – das Publikum aber umso mehr. Doch jede Menge Spaß ist nicht nur beim Einakter „Das zweite Bein“ von Dagmar Möller angesagt, den der Theaterverein Wiesenbach heuer spielt: bei „Die Nacht der Nächte“, dem zweiten Einakter des Abends, animierten die Akteure zu wahren Lachsalven. Über das Warum und Wieso soll aber nichts verraten werden …
Nach fünf Jahren stehen die Schauspielerinnen und Schauspieler wieder auf den Brettern, die für manche die Welt bedeuten. „Die Corona-Pandemie brachte die Flaute“, sagt Darstellerin Andrea Miller. Verändert hat sich freilich das Konzept: „Früher haben wir Dreiakter gespielt“, erklärt sie. Doch niemand wollte mehr die großen Rollen spielen. Andrea Miller erzählt von bis zu 300 Einsätzen in einem Stück. Ein Einakter sei hingegen mit kleineren Parts und weniger Probenaufwand verbunden.
Die Auswahl des Stoffes hängt laut Andrea Miller von der Anzahl der Spielenden ab. Auf der Bühne im Oberwiesenbacher Gasthof Adler sind heuer Martin Kaiser, Stefan Schnitzler, Andrea Miller, Steffi Konrad, Steffi Leopold, Vanessa Grünwied, Jakob Konrad, Rainer Jenuwein, Claudia Bisle und Michael Konrad zu sehen. Hinter den Kulissen sorgen Souffleuse Jasmin Heininger und Joachim Jaitner (Licht und Ton) für den reibungslosen Ablauf. „Wir haben keinen Regisseur“, geht Andrea Miller ins Detail. „Jeder bringt sich ein.“
Probenbeginn ist meistens im Dezember beim Theater in Wiesenbach
Bis zur Aufführung leisten alle Beteiligten eine Menge Arbeit. Meistens im Spätsommer gehe es los mit der Wahl des Stoffes. „Mit einer Vorstandssitzung fangen wir die neue Saison an“, erzählt Andrea Miller alias Martha Pfahl und Anni Schimpfle. „Mitte September sollte es dann schon ins Laufen kommen.“ Und im Dezember würden dann schon die Proben beginnen.
Zu hundert Prozent wohlfühlen müsse sie sich in ihrer Figur, betont Andrea Miller, „sonst stimmt’s nicht.“ Vanessa Grünwied, die als Marita Michel, die Braut in „Die Nacht der Nächte“ verkörpert, meint: „Man muss sich in jede Rolle einleben.“ Gespielt wird im Dialekt – mit Ausnahmen. Es sei viel interessanter, wenn auch hochdeutsche Bühnencharaktere dabei seien, findet Andrea Miller. Das habe auch mit Klischees zu tun. „Eine feine Dame spricht nicht schwäbisch“, sagt sie.
Ihre komödiantischen Fähigkeiten spielen die Wiesenbacher jedenfalls voll aus. Am ersten Spiel-Wochenende gibt es immer wieder Szenenapplaus, schallendes Gelächter, und wohl so manches Schenkelklopfen vor Vergnügen. Spielfreude, Motivation, Spaß – all das prägt die prima Gesamtleistung des Ensembles. Wie sehr das geschätzt wird und ankommt, ist an dem vielen spontanen Lob der Besucher nach der Vorstellung zu hören.
Für die Vorstellungen am Sonntag 17., und 24. März, jeweils um 18 Uhr, sowie am Samstag, 23. März, 19.30 Uhr, sind noch Karten erhältlich. Sie können unter Telefon 0176/86193883 (keine SMS) dienstags und freitags von 18.30 bis 20 Uhr oder über www.theaterverein-wiesenbach.de reserviert werden.