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Waltenhausen: Nach zwei Jahren Pause bebt der Acker in Waltenhausen wieder

Waltenhausen

Nach zwei Jahren Pause bebt der Acker in Waltenhausen wieder

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    Voodoo Jürgens (links) mit Veranstalter und Festivalorganisator Axel Brandt.
    Voodoo Jürgens (links) mit Veranstalter und Festivalorganisator Axel Brandt. Foto: Petra Nelhübel

    Zuckerbäcker hätte er werden sollen. Im weltberühmten Café Dehmel in Wien. So hat es sich einstmals die Mama gedacht, „weil der Bub doch so gerne Pallatschinken backt“. Jetzt nennt er sich Voodoo Jürgens und ist mit seiner Band einer der Top Acts beim Ackerbeat Festival 2022. Es ist Umbaupause am Ortsrand von Waltenhausen am Samstag und die Jungs der Ulmer Formation „Unter Wilden“ räumen die Bühne für Peter T., Sänger und Mastermind des Künstlerkollektivs „Euroteuro“ aus

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    Nach zwei Jahren Pause fand das Ackerbeat-Festival in Waltenhausen wieder statt. Unsere Fotografin Petra Nelhübel hat die Stimmung eingefangen.

    Axel Brandt, Initiator und Organisator des zweitägigen Festivals, scheint derweil an allen Ecken gleichzeitig zu sein. Vor der Bühne hat er ein sorgendes Auge auf den stetig wachsenden Besucherstrom, dazwischen Zeit für Gespräche mit alten Bekannten und Stammkunden, während er hinter der Bühne Werkzeug organisiert, um den Aufbau wetterfest zu machen. Derweil immer wieder ein besorgter Blick zum Himmel. Am Vorabend hat ein ordentlicher Regenguss die Besucherzahl in Grenzen gehalten. Davon allerdings hatte sich die Traunsteiner Formation „Heischneida“ nicht abhalten lassen, die Bühne bis an ihre Belastungsgrenze auszureizen. „Die haben einen Auftritt hingelegt“, sagt

    Ein bisschen Falco und eine einzige Frau in Waltenhausen

    Jetzt muss Axel Brandt allerdings selbst auf die Bühne. Euroteuro, in Gestalt von Peter T., ist bereit für das Publikum. Peter T. hat die Bühne für sich allein, was er sichtlich genießt. Zusammen mit dem ausgeprägten Wienerisch erinnert das ein bisschen an den legendären Falco. Nur die Texte sind ein bisschen mehr Dada. Manchmal auch witzig. Und manchmal beides. Reminiszenzen an die 80er- und Nullerjahre inklusive, was ja bereits der Bandname verrät. „Aber auch, weil „Euroteuro“ so schön lautmalerisch klingt und selbst in betrunkenem Zustand noch gut ausgesprochen werden kann“, wie der Künstler später verrät. Dann wartet schon der einzige weibliche Top Act des gesamten Festivals.

    "Leonie singt": Die Münchner Formation um Künstlerin Leonie Felle brachte tanzbare Musik zu melancholisch-bissigen Texten.
    "Leonie singt": Die Münchner Formation um Künstlerin Leonie Felle brachte tanzbare Musik zu melancholisch-bissigen Texten. Foto: Petra Nelhübel

    „Leonie singt“, die Formation um die Münchner Künstlerin

    Voodoo Jürgens bringt die Stimmung zum Kochen

    Dann muss er aber auch schon wieder selbst ans Mikrofon, um den Musiker anzukündigen, auf den das Publikum hingefiebert hat. Der Platz vor der Bühne bevölkert sich zusehends. Die Lücken schließen sich, als Voodoo Jürgens ins Rampenlicht tritt. Vom ersten Ton an wird es vor der Bühne lebhaft. Alles hüpft, wiegt und stampft. Manche üben sich im Paartanz.

    Auch Norbert wippt jetzt dicht vor der Bühne. Der Architekt aus Düsseldorf ist seit Studientagen mit Axel Brandt befreundet. Auf dem Ackerbeat hat er vor vier Jahren seine Uschi kennengelernt. Seither pendelt er zwischen Edenhausen und

    Norbert (ganz links) aus Düsseldorf kommt zu jedem Ackerbeat Festival angereist. Er hat hier vor vier Jahren seine Freundin Uschi (Zweite von links) kennengelernt.
    Norbert (ganz links) aus Düsseldorf kommt zu jedem Ackerbeat Festival angereist. Er hat hier vor vier Jahren seine Freundin Uschi (Zweite von links) kennengelernt. Foto: Petra Nelhübel

    Vor der Bühne kocht inzwischen die Stimmung. Voodoo Jürgens hat das Publikum zum Mitsingen aufgefordert. „Heite grob ma Tote aus“, tönt es ausgelassen und vielkehlig, bevor mit „Angst haums“ auch die Musiker auf der Bühne außer Rand und Band geraten. Drei Zugaben, dann erst lässt das Publikum die Musiker ziehen. Mag für das ehrenwerte Café Dehmel der Verlust eines Zuckerbäckerlehrlings ein kleiner gewesen sein, für die Musik und die Bühne ist Voodoo Jürgens ein Riesengewinn.

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